Ein Glühwürmchen soll den Nio-Absatz anfeuern

Der chinesische Automobilhersteller Nio plant die Einführung einer weiteren Marke in Deutschland. Das Projekt läuft unter dem internen Namen „Firefly“ (Glühwürmchen), sagt der neue Deutschland-Geschäftsführer Marius Hayler. Ob die Untermarke dann Firefly heißen wird, steht allerdings noch nicht fest. 2025 soll das erste Fahrzeug auf den Markt kommen.

Ein Glühwürmchen soll den Nio-Absatz anfeuern

Nach den Plänen des Herstellers soll es sich um ein Einstiegsmodell handeln, das preislich deutlich unterhalb der jetzigen Nio-Modelle verkauft wird, „ähnlich wie Porsche und Volkswagen“. Firefly wird also die Volumenmarke von Nio. Bisher kostet das günstigste Modell, der Nio ET5, 50.145 Euro plus 169 Euro monatliche Batteriemiete.

Mit dem Absatz der aktuellen Modellpalette in Deutschland kann das Unternehmen nicht zufrieden sein. Im Oktober wurde der Deutschland-Chef ersetzt: Marius Hayler übernahm die Leitung. Zuvor hatte er in Norwegen erfolgreich Nio gemanagt. Dort ist die Marke ein großer Player. Davon ist sie Marke in Deutschland noch ein gutes Stück entfernt: Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind 2023 hierzulande gerade einmal 1263 Nio neu zugelassen worden. Die Zahl ist so enttäuschend, dass Nio sie gar nicht kommuniziert.

Der neue General Manager für Deutschland weist aber darauf hin, dass Nio hier erst ein Jahr aktiv ist und den Markt für Firmenwagen noch gar nicht bearbeitet: „Wir haben jetzt ein Team aufgebaut, das sich um die Firmenkunden kümmern wird“, sagt Hayler. In Deutschland werden zwei von drei Neuwagen an Unternehmen verkauft. Im Premium-Bereich, in dem Nio antritt und der von Audi, BMW und Mercedes dominiert wird, ist der Anteil der Privatkunden sogar noch geringer.

Genau aus diesem Grund soll nun eine Submarke für mehr Volumen sorgen. Das erste Modell werde im B-Segment angeboten, kümdigt Hayler an, wird also ein Kleinwagen. Weitere könnten folgen. Auch beim Vertrieb will Nio mit Firefly neue Wege gehen und mit Autohändlern zusammenarbeiten. Derzeit verkauft der Hersteller seine Autos nur direkt über das Internet. Den Service übernehmen zwei Hubs genannte Stationen und freie Werkstätten von Global Automotive Partner. Zudem gibt es einen mobilen Technik-Service, der zu den Kunden nach Hause kommt.

Neben den Hubs, die auch als Showroom dienen, gibt es in Frankfurt, Berlin und Düsseldorf ein Nio House. Bald soll ein weiteres in Hamburg hinzukommen. Dort treffen sich Nio-Fahrer und -Fans zum Austausch und zu Veranstaltungen. 600 Events mit über 5000 Gästen habe es dort im vergangenen Jahr gegeben, sagt Marius Hayler.

Besonders stolz ist man bei Nio auf die Power Swap genannten Batteriewechselstationen. Neun sind in Deutschland derzeit in Betrieb. Weitere sind geplant. Im vergangenen Jahr haben dort 10.000 Batteriewechsel stattgefunden. Innerhalb von wenigen Minuten können sich Nio-Fahrer an diesen Swap-Stationen eine voll geladene Batterie einbauen lassen. So können Fahrzeuge sogar einen größeren und leistungsstärkeren Akku bekommen und damit batterietechnisch auf dem neuesten Stand gehalten werden, verspricht das Unternehmen. Bisher gibt es zwei Batteriegrößen mit 75 kWh und 100 kWh Kapazität. Ein Akku mit 150 kWh ist in Vorbereitung. Drei weitere chinesische Automarken haben angekündigt, sich an dem Tauschsystem zu beteiligen. Auch für Taxifahrer eignet sich der schnelle Batterietausch. So werden ihre Fahrzeug schnell wieder einsatzbereit. Nio steigt deshalb in mehreren Städten in den Taxi-Markt ein. Und auch die Einstiegsmarke „Firefly“ wird voraussichtlich eine Tauschbatterie bekommen. (cen)


Wenn Sie der Artikel für Ihr Medium interessiert, registrieren Sie sich bitte hier!
Dann können Sie den Artikel oder die Bilder und Videos herunterladen.


Bilder zum Artikel

Nio-Deutschland-Geschäftsführer Marius Hayler.

Nio-Deutschland-Geschäftsführer Marius Hayler.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Nio


Batterie-Wechselstation von Nio in Emsbüren.

Batterie-Wechselstation von Nio in Emsbüren.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Nio


Batterie-Wechselstation von Nio in Emsbüren.

Batterie-Wechselstation von Nio in Emsbüren.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Nio


Nio ET7 als Taxi.

Nio ET7 als Taxi.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Nio


Nio ET7 als Taxi.

Nio ET7 als Taxi.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Nio


Nio ET7 als Taxi.

Nio ET7 als Taxi.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Nio


Nio-Deutschland-Geschäftsführer Marius Hayler.

Nio-Deutschland-Geschäftsführer Marius Hayler.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Nio


Nio ET5.

Nio ET5.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Axel F. Busse