DS setzt auf Elektrifizierung und Komfort

Vor sechs Jahren überraschte der PSA-Konzern die automobile Welt mit der Gründung seiner Premiummarke und wählte dabei einen Namen, der Nostalgiker begeisterte. Die beiden Buchstaben „DS“ standen zwischen 1955 und 1975 für Innovation und einen unerreichten Komfort. Die zur „Déesse“ (Göttin) beförderte Limousine verschaffte Citroën dank des damals außergewöhnlichen Designs und der hydropneumatischen Federung eine Alleinstellung unter den europäischen Marken und wurde von den französischen Präsidenten als Staatskarosse gewählt. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, als die neue Marke startete.

Am Anfang standen noch Modelle, die sich eng an die Modelle der Muttermarke anlehnten und zudem über das Citroën-Händlernetz vertrieben wurden. Seit zwei Jahren allerdings ist DS zu einer eigenständigen Marke im PSA-Konzern mit eigenen Modellen und einem unabhängigen Händlernetz gewachsen. „In dieser Zeit haben wir einen stark steigenden Trend verzeichnet und viele neue Kunden von anderen Premiummarken erobern können. Aktuell vertreiben 30 Händler unsere Fahrzeuge und wir arbeiten daran, das Netz weiter deutlich auszubauen“, erklärt Lukas Dohle, Managing Director DS Automobiles in Deutschland. Die Verhandlungen sind wegen der aktuellen Corona-Krise vorerst ins Stocken geraten.

Die Pandemie hat auch für DS negative Folgen, allerdings ist die Marke bisher deutlich besser durch die Krise gekommen als die meisten anderen Hersteller. „Während der Gesamtmarkt um rund 35 Prozent eingebrochen ist, haben wir nur einen leichten Rückgang von 8,6 Prozent bis Juni verzeichnet“, bilanziert Dohle. Damit verzeichnet DS den geringsten Rückgang an Neuzulassungen aller Marken in Deutschland. „Unsere Modelle werden vor allem von Menschen gekauft, die sich im Premiumbereich von der automobilen Masse abheben wollen. Offensichtlich passen unser Design und Technik zu dieser Kundschaft.“ Im ersten Halbjahr kamen insgesamt gut 1300 neue DS-Modelle auf den Markt. Im gesamten vergangenen Jahr waren es rund 3000 Neuzulassungen.

Die aktuelle Modellpalette besteht zurzeit aus dem DS 3 Crossback im B-SUV-Segment und dem DS 7 Crossback im C-SUV-Segment, wahlweise mit konventionellen Verbrennerantrieben oder elektrifiziert. Der DS 3 Crossback E-Tense kommt dabei als vollelektrische Version und der DS 7 Crossback E-Tense als Plug-in-Hybrid mit elektrischem Allradantrieb und 300 PS (221 kW) zu den Kunden. Der DS 7 Crossback wird demnächst durch eine 225 PS (166 kW) starke Frontantriebsversion ergänzt werden. „DS legt seit Gründung besonderen Fokus auf Elektrifizierung.

Das Selbstbewusstsein der Marke spiegelt sich auch in der jetzt vorgstellten Studie DS Aero Sport Lounge wider, dessen Elektromotor 680 PS (500 kW) leistet. Als Reichweite werden 650 Kilometer angegeben. Die fünf Meter lange Limousine mit 23-Zoll-Rädern projiziert alle für den Fahrer notwendigen Informationen dank Augmented Reality auf die Windschutzscheibe. Die Mittelarmlehne dient als Schaltzentrale. Sie erkennt und interpretiert mittels Gestensteuerung jede Handbewegung und reagiert entsprechend. Sobald die Sensoren eine Bewegung registrieren, senden winzige Lautsprecher eine Ultraschallwelle, so dass der Nutzer eine direkte Rückmeldung erhält.

Vom Jahr 2025 an werden alle DS-Modelle ausschließlich elektrifiziert zu den Kunden rollen. Aktuell liegt der Anteil der E-Modelle bereits bei 25 Prozent“, berichtet Lukas Dohle. Dieser Anteil wird sich angesichts der staatlichen Förderung vermutlich erhöhen, wobei vor allem der DS 3 Crossback E-Tense nach seiner Einschätzung an Attraktivität gewinnen wird. Nach dem Kauf unterstützen die DS-Partner zudem die Kunden beim Ausbau der privaten elektrischen Infrastruktur, und außerdem „statten wir unsere Elektroversionen immer mit zwei Ladekabeln aus – für die Haushaltssteckdose und die Wallbox. Das ist auch im Premiumsegment keineswegs Standard. Die Wallbox geben wir im Juli sogar gratis zu den E-Tense-Modellen dazu.“

Ende des Jahres wird das Angebot um die Limousine DS 9 ergänzt. 2021 folgt ein weiteres DS Modell, das „Made in Germany“, genauer aus Rüsselsheim sein wird. Ob Emmanuel Macron bereits eine Vorbestellung für den DS 9 abgegeben hat, ist nicht bekannt. „Mit einer Länge von knapp fünf Metern sind wir ein großer Spieler im D-Segment; vom Komfort und der Größe können wir uns sogar mit dem E-Segment messen und bewegen uns damit im Revier der deutschen Premiumlimousinen,“ blickt der Deutschland-Chef in die Zukunft. Der DS 9 wird als Plug-in-Version je nach Konfiguration mit einer rein elektrischen Reichweite von mehr als 60 Kilometern auf den Markt rollen.

Als der DS 1955 auf die Straße kam, erreichte sie dank der hydropneumatischen Federung ein bis dahin unerreichtes Komfortniveau. Nun ist die Hydropneumatik längst Geschichte, und die aktuellen DS-Modelle setzen eine neue Technik ein, um in dieser Tradition weiterzufahren. „Die Kamera in unserem DS-Active-Scan-Suspension-System überprüft permanent die Straße, und wenn sie ein Schlagloch erkennt, macht sie den Dämpfer schlagartig auf. Wenn die Straße eben ist, hält sie den Dämpfer geschlossen, um die Agilität zu betonen. Diese Lösung wird von unseren Kunden sehr geschätzt“, erklärt Lukas Dohle. „Im DS 9 werden wir außerdem als erste in der Klasse beheizbare Massagesitze mit Sitzventilation im Fond haben, die sich per Knopfdruck nach hinten absenken lassen.“ Da dürfte sich auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gut aufgehoben fühlen. (ampnet/ww)


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Bilder zum Artikel

Lukas Dohle.

Lukas Dohle.

Foto: Auto-Medienportal.Net/DS Automobiles


Lukas Dohle.

Lukas Dohle.

Foto: Auto-Medienportal.Net/DS


DS 7 Crossback E-Tense 4x4.

DS 7 Crossback E-Tense 4x4.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Citroen


DS3 Crossback E-Tense.

DS3 Crossback E-Tense.

Foto: Auto-Medienportal.Net/DS


DS Aero Sport Lounge.

DS Aero Sport Lounge.

Foto: Auto-Medienportal.Net/DS Automobiles


DS Aero Sport Lounge.

DS Aero Sport Lounge.

Foto: Auto-Medienportal.Net/DS Automobiles


DS Aero Sport Lounge.

DS Aero Sport Lounge.

Foto: Auto-Medienportal.Net/DS Automobiles