Hyundai-Driving-Experience: Der leichte Weg aus der Mausefalle

Mit der Driving-Experience geht Hyundai drei zentrale Themen an. So weiten Interessierte mit oder ohne Fahrerfahrung im Grenzbereich ihre Fähigkeiten aus, lernen die Produktpalette des koreanischen Herstellers kennen und kommen zugleich in den Genuss einer profesionell aufgezogenen Veranstaltung. Der Preis, er muss vorab als Maßeinheit stehen, beträgt 529 Euro für die eintägige Level-1-Veranstaltung inklusive Hotel und Verpflegung. Darin enthalten sind zwei große Trainingseinheiten, geführte Fahrten auf der Rennstrecke und einige Give-Aways von Thermoskanne bis Tasche.

Die Sonne lacht wie bestellt über den Hügeln des Bilster Berg Drive Resort. In idyllischer Ruhe wechseln Schmetterlinge wie im Tanz die Straßenseite - ganz so als machten sie vor, was in Kürze geschehen wird. Vor den Hallen nämlich warten mehrere Dutzend i30 N Performance wie im Schlaf auf ihren Einsatz als Lehrfahrzeuge bei der Hyundai-Driving-Experience. Schon in einer Stunde stimmen die Bremsen einen Quietschkanon an und die Reifen schmilzen zu Lakritz. Hyundais Fahrschule fördert Fähigkeiten, baut Ängste ab und lässt keinen in die Falle tappen – außer sie heißt Mause.

Vollbremsung in Kurven

In kleinen Gruppen mit maximal acht Teilnehmern werden hilfreiche Manöver in den i30-N-Performance Modellen Hatchback und Fastback mit 275 Turbo-PS trainiert. So zum Beispiel das Ausweichen bei Geschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h und die Gefahrenbremsung in schnell gefahrenen Kurven. Entgegen der landläufigen Meinung von Autofahrern kommt ein modernes Fahrzeug mit ABS nämlich nur dann sicher zum Stehen, wenn man eine Vollbremsung eng am Kurveninnenradius einleitet und von hier aus mit dem Lenkrad nachkorrigiert. Nur leichtes Bremsen hingegen kann einen folgenschweren Traktionsabriss an der Hinterachse bedeuten, und das Fahrzeug dreht sich ein.

Um das Reaktionsvermögen unter starkem Stress zu schulen, findet auf dem Bilster Berg als Prüfung auch ein kleines "Slalomrennen" statt, in dem die Teilnehmer erfahren können, dass Gleichmäßigkeit besser ist als der schwere Gasfuß. Allein das Anfahren am Berg sowie das Abschätzen der Bremszone erfordert Gewöhnung und volle Konzentration. Aber auch zwischen den Pylonen ist Fahrzeugkontrolle und das Blicken in die imaginäre Kurve wichtig, um später auf der Strecke saubere und sichere Linien zu fahren. Gleichzeitig offenbaren die eckigen Slalompassagen auch die Charakteristik und den Grenzbereich der Fahrzeuge.

Filmreife Manöver

Auf der Dynamikfläche der Teststrecke nahe des westfälischen Nieheim werden aber auch filmreife Manöver geübt. Wie Detektiv Rockford müssen die Teilnehmer auf der bewässerten Teerfläche rückwärts fahren und anschließend das Fahrzeug um 180 Grad drehen. Das gelingt nur mit ausreichender Geschwindigkeit, dem Anlupfen des Lenkrads und anschließendem vollen Lenkradeinschlag der in Windeseile wieder korrigiert werden muss. Wer dann noch den ersten Gang trifft und nahtlos weiterfährt, hat den Dreh raus. Die Übung ist nicht nur zum Spaß gedacht, sondern bringt die Teilnehmer in ungewohnte Situationen, in denen sie sich selbst und dem Auto zunehmend vertrauen können. Außerdem wird die Angst vor einem Dreher abgebaut.

So gerüstet darf es dann auch auf die Strecke gehen. Der Instruktor fährt voraus, vier Fahrzeuge hinterher. Von Runde zu Runde wird das Tempo leicht gesteigert, sodass die ersten Lernerfolge eintreten und die Streckensicherheit gesteigert wird. Gerade auf dem anspruchsvollen Bilster Berg sind geführte Fahrten für Neulinge unverzichtbar und bei der Teilnahme an Trackdays die Bedingung für das freie Fahren. Durch die Vergleichbarkeit der Hyundai-N-Performance-Modelle kann sich dabei ein homogenes und gleichmäßiges Fahren ergeben, weil jeder die Linie des Vordermanns kopieren kann – so er denn sauber fährt.

Sichtbare Lernerfolge

Die Erfolge sind schnell sichtbar. Von Runde zu Runde werden die Teilnehmer schneller und sicherer auf der Strecke. Auch Nachzügler kommen allmählich näher und fügen sich auch vom Fahrstil ins Feld ein. Die Instruktoren achten während des Fahrens auch darauf, dass die Gruppe zusammen bleibt und geben einzelnen Teilnehmern Tipps, wie sie ihre Linie verbessern können. Durch die Gliederung in zwei Einheiten sind die Lernerfolge beim Fahren auf der Strecke umso leichter erkennbar.

Wichtig zu wissen ist für die Teilnehmer des Level-1-Kurses, dass sie permanent betreut werden, immer im Blick sind und nicht in unbeherrschbare Situationen gebracht werden. Ein Teilnehmer verpasste seinem Hyundai i30 N Performance dennoch einen neuen Anstrich, indem er beim Slalom in die Leitplanke einbog. Der Grund war ein selbst verursachter folgenschwerer Fahrfehler, auf den weder der Instruktor, noch das Sport-ESC des Übungsfahrzeugs Einfluss haben konnten. Zuhören und Zuschauen lautet das Gebot. Dann klappt es auch mit den Verbesserungen.

Passend für die Rennstrecke

Die i30-N-Performance-Modelle scheinen mit ihrem elektronischen Vorderachsdifferential wie geschaffen für solche Einsätze: Mit geringer Rollneigung, hervorragenden Fahrwerkseigenschaften und dem lauten Geknatter aus den Rohren bieten sie schon von Haus aus das Zeug für einen Tag auf der Rennstrecke. Hyundai hat bei der Driving Experience aber mit Pagid-Belägen für den harten Einsatz vorgesorgt. So bremst der i30 N auch nach zehn Runden noch zuverlässig. Die aufgezogenen S1 Evo 3 von Reifenpartner Hankook kommen nach einigen Tiefflügen durch die Mausefalle aber an ihre Grenzen – für einen UHP-Reifen mit viel Negativprofil ganz normal. Dennoch hat sich der Kautschuk aus Korea gut geschlagen und bietet einen gelungenen Kompromiss für Alltagsfahrer mit gelegentlichem Einsatz bei Trackdays.

Spannung brachte Hyundai in Form seines Stromer-SUV Kona Electric in die Veranstaltung ein. Auf einem zweiten Slalomkurs auf der Dynamikfläche des Bilster Bergs konnten die Teilnehmer erfahren, was es für den Rennsport heißt, jederzeit das volle Drehmoment zur Verfügung zu haben. Der vergleichsweise niedrige Schwerpunkt trägt ebenso zu einem gleichmäßigen und sicheren Fahrverhalten bei. So ging es in der kleinen Gruppe – bestehend aus drei erfahrenen Autojournalisten – schließlich um Hunderststelsekunden. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass der E-Antrieb zum präzisen und gleichmäßigen Fahren beiträgt. Vielleicht deshalb gibt es für elektrisch angetriebene Fahrzeuge bei offiziellen DMSB-Slalomveranstaltungen mittlerweile eigene Klassen.

Sonnenbrand gratis

An diesem sonnigen Tag nehmen die Teilnehmer neue Fähigkeiten und Erkenntnisse mit. Den Sonnenbrand gibt es gratis. Derweil hält sich Hyundai übrigens halb bedeckt: Den Journalisten vor Ort gaben die Koreaner einen ersten Blick auf den Erlkönig des i20 N Performance. Eine große Überraschung, zumal der neue i20 als Basismodell erst im September vorgestellt wird. Mit Camouflage innen und außen sind freilich keine großen Rückschlüsse auf das kommende Produkt zu ziehen. Ein paar Fakten dürfen wir jedoch enthüllen: Er wird ein umfangreiches Aerodynamikpaket inklusive aufgesetztem Dachspoiler bekommen und – so vermuten wir – mit dem 204 PS starken Gamma-Motor befeuert. Wie der Kleine wohl im Slalom abschneiden wird? Wir freuen uns drauf.

Zertifikat eingeschlossen

Zum Abschluss der Driving-Experience bekommen die Teilnehmer ihr Zertifikat in die Hand. Ein Moment, um den Tag Revue passieren zu lassen: Das deutsche Team der koreanischen Marke hat eine reibungslose und sauber organisierte Veranstaltung mit kompetenten Instruktoren auf die Beine gestellt. Gemessen am Gebotenen sind 529 Euro ein gerechtfertigter Preis. Nach unzähligen Vollbremsungen und 20 Runden Bilster Berg dürfte diese Summe bereits durch den Verschleiß aufgebraucht sein.

Die Hyundai-Driving-Experience gibt es übrigens auch auf der GP-Strecke des Nürburgrings. Eine Level-2-Schule ist ebenfalls buchbar. Das 2,5-tägige Event für Fortgeschrittene kostet 899 Euro inklusive Hotel und Verpflegung. Zum Reinschnuppern können Interessierte übrigens für 99 Euro einen ersten Eindruck bei Dynamikfahrten auf dem Bilster Berg gewinnen. (ampnet/deg)


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Bilder zum Artikel

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

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Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

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Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

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Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Hyundai-Driving-Experience auf dem Bilster Berg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Dennis Gauert


Hyundai Kona Electric.

Hyundai Kona Electric.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Hyundai