Kommentar: Wohlfeil oder clever?
27. September 2020 Von Peter Schwerdtmann, cen
Söder konnte sich darauf verlassen, dass die Medien diesen Köder schlucken werden. Nach dem Sturm der Unterstützung aus der grünen Ecke und der Kritik von der anderen Seite, kann er – wie das so üblich ist – zum geeigneten Zeitpunkt darauf hinweisen, dass sein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen und stark verkürzt dargestellt wurde. Der Ausweg aus der Diskussion steckt in der Formulierung des Satzes. Es gibt keine „fossilen Verbrenner“, wohl aber die ebenfalls angeprangerten fossilen Kraftstoffe. Und da hat er Recht. Es wäre sogar besser, wir könnten schon lange vor 2035 die Kraftstoffe aus Erdöl durch solche aus grünem Wasserstoff ersetzen.
„Fossile Verbrenner“ ist so ein Begriff, den die Ökos gern aufgreifen werden, auch wenn er technisch sinnleer ist. Der Verbrenner ist nicht fossil. Aber das, was ihn zu einem Klimarisiko werden ließ, ist der fossile Brennstoff. Und der ist der Übeltäter, der muss weg, weil auf der Welt rund 1,4 Milliarden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor fossilen Kraftstoff verbrennen. Deswegen braucht die Welt so schnell wie möglich einen Kraftstoff, der kein zusätzliches Kohlendioxid emittiert.
Technologien, aus Wind, Sonne, Wasser und Luft grünen Wasserstoff zu erzeugen, stehen bereit. Was fehlt, sind die richtigen Zukunftsentscheidungen. Die Kollegen der anderen Auto-Bundesländer Baden-Württemberg und Niedersachsen sind sicher bereit, diesen Weg mit Söder zu besprechen – oder gibt es bereits eine schwarz-rot-grüne Koalition für das Auto der Zukunft? (ampnet/Sm)
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