Glosse: Holländer foppen
14. Februar 2021 Von Michael Kirchberger, cen
Weil wir aber alle, oder zumindest viele von uns, immer gewiefter oder gewitzter werden, muss die Überwachung schon deutlich ausgefeilter sein, um uns zu ertappen. Wenn sich 40 Jahre alte Bürgermeister, und der halbe Magistrat gleich mit, gestern vorzeitig einen Spritzer Biontec oder Astra-Zeneca ergattern konnten und so im wahren Wortsinn aus der Reihe getanzt sind, dürfte es doch kein Problem sein, auch den Holländer an der Nase herumzuführen. Das birgt außerdem große Chancen für junge Start-ups bei uns, die mit kreativen Ideen den sinkenden Beschäftigungszahlen am Arbeitsmarkt entgegenwirken könnten.
Denn Computer sind eben nur künstlich intelligent und was denkt sich ein solcher Rechner, wenn ich mir auf der A 28 zwischen Utrecht und Amersfoort eine Cola-Dose oder vielleicht auch eine Banane neben die Wange halte. Richtig: Er ist der Meinung, dieser Autofahrende hält sich eine Cola-Dose oder eine Banane ans Gesicht. Vielleicht will er mit dem Kaltgetränk die Hitzewallungen der aufkeimenden Covid-19-Symptome mindern. Oder einfach nur mal am Affenschnitzel schnuppern. Ein elektronisches Gerät, wird er befinden, ist es jedenfalls nicht und löscht das Foto. So hoffen wir zumindest.
Und nun kommen die findigen Köpfe ins Spiel, die mit ihren Ideen schon immer zwischen Gag und Gangstertum mäandert haben. Was spricht dagegen, in einem Gehäuse oben erwähnter Form und Farbe ein Handy einzubauen? Das ist doch schrill und krass, bereitet das Feld auch gleich für weitere Kreationen. Wie wäre es mit einer Butterstulle als Vermummung, oder einem Joy-Toy in der Gestalt eines Vibrators? Na gut, der könnte vielleicht je nach Entwicklungsstufe auch schon als elektronisches Gerät eingestuft werden. (ampnet/mk)
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