Genesis nimmt Europa ins Visier

Die Welt der Premium-Automobile ist, wenigstens in Europa, fest in der Hand der ABM-Gruppe (Audi, BMW, Mercedes), und Außenseiter hatten es bisher stets schwer, dem Trio Marktanteile abzujagen. Davon lässt sich der jüngste Zugang aus dem Hyundai-Konzern offensichtlich nicht beeindrucken und startet mit seiner Nobelmarke Genesis den Angriff auf die etablierten Größen.

Dabei setzt die Marke nicht nur auf die Produkte, sondern hat vielmehr eine eigene Vertriebsstrategie entwickelt, die den Kunden überzeugen soll. „Wir folgen dabei der koreanischen Philosophie, nach der jeder Kunde vor allem unser Gast ist“, erklärt der deutsche Genesis-Chef Benjamin Winkler, der früher für den Luxus-Konzern LVMH gearbeitet hat. Gleichzeitig kehrt Genesis mit seinen Verkaufsstellen in die Innenstädte zurück, aus der sich die klassischen Autohäuser in den vergangenen Jahren zurückgezogen haben. „Für uns zählen nur die besten Lagen. In München haben wir unseren ersten deutschen Stützpunkt in der Theatiner Straße und in Zürich in der Bahnhofstraße eröffnet“, beschreibt Winkler die Strategie der Marke.

Dort trifft der Interessent nicht auf den klassischen Verkäufer, sondern auf „einen Genesis Personal Assistant, der unsere Kunden auch nach dem Kauf begleiten wird und ihn bei allen Fragen rund um das Auto betreut.“ In den kommenden Jahren sollen in Deutschland „zehn bis zwölf weitere Stützpunkte entstehen“, blickt Winkler nach vorne.

Der persönliche Assistent organisiert die Werkstattbesuche, lässt den Genesis bei Bedarf abholen, ein Ersatzfahrzeug liefern und das Fahrzeug wieder zum Kunden bringen. „Wir wollen dem Kunden mit unserem Programm Zeit schenken und Stress ersparen“, erklärt Winkler. Fünf Jahre lang (oder bis 75.000 Kilometer) gilt der sogenannte Care Plan, der in dieser Zeit die Garantie, Wartungsleistungen, Pannenhilfe, einen optionalen Leihwagen und Over the Air-Aktualisierungen der Software und Karten umfasst.

Von Beginn an hatten die Genesis-Verantwortlichen, als sie vor acht Jahren mit der Entwicklung der Premium-Marke begannen, den europäischen Markt im Visier, brachten ihre Flotte aber zunächst in Korea, China und den USA auf den Markt. Für den europäischen Start wurden die Fahrzeuge in 15 Ländern getestet, und dabei durfte natürlich auch der Nürburgring als härteste Teststrecke nicht fehlen.

Aktuell besteht das Genesis-Angebot aus der Limousine G80 und dem SUV GV80. Beide Fahrzeuge wurden gemeinsam von den Teams in Korea und dem europäischen Entwicklungszentrum in Rüsselsheim entwickelt. Als Antrieb stehen ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner (304 PS) und ein 2,2-Liter-Diesel-Vierzylinder (210 PS) zur Wahl. Die Preisliste beginnt bei 46.900 Euro für die Benziner-Limousine mit Heckantrieb. Die Allradvariante kostet 51.700 Euro. Der SUV startet bei 62.200 Euro. Die Kraftübertragung übernimmt eine Achtgang-Automatik, die weitgehend unbemerkt arbeitet und stets die passende Übersetzung liefert.

Der Mensch hinter dem Lenkrad blickt in beiden Modellen auf eine aufgeräumte Instrumentensammlung, und die gewählten Materialien samt Verarbeitung werden dem Premium-Anspruch gerecht. Über einen 14,5 Zoll messenden zentralen Bildschirm werden die Aufgaben des Infotainment-Systems gesteuert. Für das Fahrwerk wählten die Entwickler eine vor allem auf Komfort ausgerichtete Abstimmung, die sich auch dann nicht deutlich verändert, wenn eine der vier möglichen Einstellungen (Eco, Comfort, Sport, Smart) gewählt wird. Am besten zum Charakter der beiden Modelle passt allerdings der Fahrmodus Comfort. Bei „Smart“ registriert die Sensorik das Verhalten des Fahrers und passt sich automatisch entsprechend an.

Während der Fahrt werden Chauffeur und Passagiere von akustischen Belästigungen weitgehend verschont. Dafür kommt spezielles Glas in der Front und den vorderen Türen zum Einsatz, und auch die Leichtmetallräder wurden so konstruiert, das Abrollgeräusche unterdrückt werden. Das sogenannte Ride Preview System nutzt eine Frontkamera, die Unebenheiten erkennt und diese an die elektronisch gesteuerte Dämpfung übermittelt.
Den beiden aktuellen Modellen werden schon bald weitere folgen.

Den Auftakt macht demnächst die G70 Limousine und der kompakte SUV GV70, die im Segment von BMW Dreier, Mercedes C-Klasse und Audi A4 angesiedelt sind. Der G70 Shooting Brake kommt etwas später und wird dann das fünfte Genesis-Modell in Europa sein. Das von Design-Direktor Luc Donkerwolke (ehemals Bentley, Lamborghini, Skoda, Seat, Audi) entworfene Modell wurde eigentlich exklusiv für den europäischen Markt entwickelt, steht jetzt aber vor einer globalen Karriere. Die Antriebspalette reicht von 200 bis 245 PS. Die Preise für das Modell werden vermutlich bei rund 40.000 Euro beginnen. Im kommenden Jahr werden dann noch weitere Modelle, auch mit E-Antrieb, folgen. (aum/ww)


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Benjamin Winkler, Geschäftsführer Genesis Deutschland.

Benjamin Winkler, Geschäftsführer Genesis Deutschland.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Stefan Anker


Genesis G80.

Genesis G80.

Foto: Autoren-Union Mobilität/GCOTY/Stefan Anker


Genesis G80.

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Genesis G80.

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Genesis G80.

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Genesis G80.

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Genesis G80.

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Genesis GV80.

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Genesis GV80.

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Genesis GV80.

Genesis GV80.

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Genesis GV80.

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Genesis GV80.

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Genesis GV80.

Genesis GV80.

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Genesis GV80.

Genesis GV80.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Genesis