Kommentar zum ADAC: Mainstream war gestern

Der ADAC ist mit rund 21 Millionen Mitgliedern Europas größte Interessenvertretung von Menschen, die Autos mit Verbrennungsmotor besitzen. Dennoch hatten sich die Münchner bisher bedingungslos dem Elektroauto verschrieben. Doch plötzlich und unerwartet steuert der Club jetzt einen Kurs weg vom Mainstream Elektromobilität. Und die Medien nehmen das heute nicht zur Kenntnis? Hatten sie dem Technik-Vorstand des Clubs nicht geglaubt, als er sagte: „Um Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, wird es jenseits des Hochlaufs der Elektromobilität entscheidend sein, dass auch der Pkw-Bestand einen Beitrag leisten kann.“

Gut, er hätte auf der Pressekonferenz anlässlich des Beitritts des ADAC zur „eFuel Alliance“ auch deutlicher sagen können, dass sein Verein sich vom Dogma der Elektromobilität zu lösen beginnt und auch andere Glaubensrichtungen wie klimaneutrale Kraftstoffe als seligmachend anerkennt. Aber auch für den ADAC gilt eben die Lebenserfahrung: Keine Religion, keine Partei und auch keine Großorganisation traut sich, den Menschen direkt und offen zu sagen, bisher sei man zu kurz gesprungen. Aber nun habe man dazugelernt – zum Beispiel, dass auch 2030 noch 1,4 Milliarden Verbrenner das Klima beeinflussen, egal wie viele E-Autos bis dahin verkauft werden. Da können die EU oder nationale Regierungen den Verbrennungsmotor verbieten so viel sie wollen. Es hilft dem Klima nicht.

Wie verbohrt muss sein, wer das jetzt immer noch nicht sieht? Wer das Klima vom Einfluss des privaten und gewerblichen Autoverkehrs entlasten will, braucht einen CO2-neutralen Kraftstoff. Logisch, oder? Logisch zwar, aber noch nicht in alle Köpfe eingedrungen. Der ADAC hat offenbar – wenn auch spät – dazugelernt, so mancher Medienmacher noch nicht.

Mal sehen, was uns nun die Ampel bringt – hoffentlich Köpfchen statt Dogmen. (aum/Sm)


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Peter Schwerdtmann.

Peter Schwerdtmann.

Foto: Auto-Medienportal.Net