Kommentar: Staatenlos
11. November 2021 Von Peter Schwerdtmann, cen
Nun stehen die Fachleute vor der unangenehmen Aufgabe, herauszufinden, welcher der Unterzeichner glaubte, was er unterschrieb, wie viele von denen ahnten, dass sie eine Illusion schufen und wie viele uns mit ihrer Unterschrift wissentlich belogen haben. Was ist bloß los mit den Staaten dieser Welt, die beim Weltklimagipfel auftreten?
Das Datum 2040 ist geschickt gewählt. Denn weltweit beträgt die Lebensdauer eines Autos heutiger Technik 18 Jahre. Wir dürften bis 2020 allerdings keine Hybridantriebe mehr bauen, nur noch batterieelektrische Autos und wird müssten alle Käufer in den Amerikas, in Afrika und in vielen anderen Regionen davon überzeugen, dass auch in Feuerland, in der chilenischen Atacama-Wüste und im Dünenfeld der Sahara die nächste Schnellladesäule ganz nah und keine Fatamorgana ist.
Daimler hat unterschrieben. Das mag aus der Sicht des PR-Strategen richtig sein, doch Technik und Vertrieb in Stuttgart wissen es sicher besser. BMW und Volkswagen haben nicht unterschrieben. Beide Unternehmen setzen nach außen voll auf die Elektromobilität. Beginnt ein Umdenken nach dem Motto, nicht der Verbrenner ist böse, es ist der heute verwendete Kraftstoff?
Und was ist mit unserem Staat los? Die Bundesregierung hat ebenfalls die Unterschrift verweigert. Das hat hoffentlich nicht damit zu tun, dass sie die letzten Wochen nur noch geschäftsführend abreißt. Oder gibt es Hoffnung? Aus Glasgow drangen auch solch erstaunliche Fremdworte wie „e-Fuel“ zu uns. Gibt es noch Chancen für Wahrhaftigkeit und echte Lösungen des Klimaproblems aus dem Verkehr? (aum/Sm)
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