Fahrbericht Peugeot PM-01 125: Nicht nur beim Klang vorne mit dabei

Die Zweiradgeschichte von Peugeot begann 1898 mit dem ersten Prototyp eines Motorrads. Heute steht die Marke vor allem für ihre Klein-und Leichtkraftroller. Das ändert sich mit dem diesjährigen Jubiläum: Unter dem Löwenkopf wird es künftig auch wieder Motorräder geben. Den Anfang macht die PM-01, zunächst als 125er, ab Ende des Jahres auch als 29 PS starke 300er.

Ganz bewusst hat sich das Management zunächst für ein Leichtkraftrad entscheiden. Hier gibt es gleich zwei relevante Zielgruppen. Da sind zum einen die Jugendlichen als klassische Klientel, zum anderen aber auch die vielen Pkw-Fahrer, die mittlerweile den erweiterten Führerschein B196 besitzen. Bei beiden erhofft man sich eine längerfristige Kundenbindung.

Die kleine Roadster ist ein echter Blickfang und hebt sich nicht nur in kleinen, aber feinen Details vom Wettbewerb ab. Die Maschine zeigt eine klare, kantige Linie. Neben den großen seitlichen Kühlerblenden sticht vor allem die ungewöhnlich gestaltete Lampenmaske heraus. Sie zieht sich weit nach unten und beherbergt neben dem Hauptschweinwerfer auch das helle Tagfahrlicht, das nach (automobiler) Art des Hauses in drei Striche aufgesplittet ist, die die Krallen einer Raubtierpfote symbolisieren sollen. Ähnlich, und zwar gleich doppelt, gliedert sich das mittig geteilte LED-Rücklicht auf. Das Designmerkmal gilt als Marken-DNA, auch wenn die Zweiradsparte von Peugeot nicht zum Stellantis-Konzern gehört, sondern je zur Hälfte bei der deutschen Beteiligungsgesellschaft Mutares und dem ehemaligen indischen Mutterunternehmen Mahindra beheimatet ist.

Aber nicht nur die Designer, sondern auch die Klangmeister haben ganze Arbeit geleistet. So vollmundig hört sich wohl aktuell keine andere 125er an. Und der satte, nicht unbedingt leise Sound trägt einen Teil zum hohen Spaßpotenzial der kleinen in China gebauten Französin bei. Da spielt es auch keine Rolle mehr, dass die Ingenieure nicht das in dieser Klasse erlaubte Maximum aus dem kleinen Motor herausgeholt haben, sondern es bei zehn statt erlaubten elf Kilowatt belassen. Zur Begründung heißt es, man habe Wert auf eine möglichst sanfte Charakteristik gelegt. Zu spüren ist das unter anderem an der sehr weich arbeitenden Gangschaltung. Nicht ganz überzeugen kann hingegen die Vorderradbremse, die kaum einen Druckpunkt vermittelt.

Der Motor selbst dreht relativ gleichmäßig hoch und erweist sich trotz des vermeintlichen leichten Leistungsmankos als erfreulich munter. Schließlich „fehlt“ ja nur ein PS zum erlaubten Maximum. Ab 5000 Umdrehungen kann sich der Fahrer oder die Fahrerin auf ausreichend Drehmoment stützen. Aber natürlich verlangt auch dieser Einzylinder nach Drehzahl. Oberhalb von 7000 Touren kommen die 14 Pferde ordentlich auf Trab. Das signalisiert auch der Drehzahlmessser mit in diesem Bereich größer werdender Skala. Bergab geht es dann auf dem Tacho auch schon mal bis 113 km/h bei der offiziell knapp 100 km/h schnellen Maschine.

Die 150 Kilo leichte Peugeot PM-01 erweist sich als quirliges Pendlerfahrzeug für die Stadt, das mit einer gehörigen Portion Fahrspaß aufwartet, und auch einer kleinen Landpartie nicht abgeneigt ist. Sie ist ein erneuter Beweis dafür, dass die Freude am Motorradfahren nicht unbedingt mit Leistung zu tun hat, sondern vor allem eine emotionale Angelegenheit ist. Und bei diesem Leichtkraftrad sorgt allein schon der tolle Klang für gute Stimmung.

Ebenso kann sich die Ausstattung kann sehen lassen. Es gibt ein farbiges TFT-Display, das wahlweise blau oder rot unterlegt werden kann und auf dem sich nach Einschalten der Zündung das Löwenlogo digital aufbaut. Das Zappen durch das Bordcomputer-Menü geht linksseitig am Lenker gut von der Hand. Bluetooth ist ebenso an Bord wie ein USB-A-Stecker, der nahtlos an der Lenkerklemme andockt und nicht wie nachträglich angebracht wirkt. Eine Ganganzeige ist ebenso selbstverständlich, wie es die vorderen Laufleistenblinker in dieser Klasse nicht sind. Apropos Blinker, die hinteren sind ebenso hübsch wie aerodynamisch günstig in die Heckverkleidung integriert. Auch dies hebt die PM von anderen Modellen ab.

Vorne steckt die kleine Peugeot in einer 41-Millimeter Upside-down-Gabel, die Vorspannung des hinteren Zentralfederbeins lässt sich einstellen. ABS ist Standard, serienmäßig rollt die PM-01 auf 17-Zoll-Reifen von Metzeler.

Peugeot selbst verortet seine Einsteigerin in der oberen Mittelklasse ihres Segments, preislich dank Fertigung in China aber darunter: 4199 Euro verlangt der Händler. Auch das spricht für die PM-01. Bleibt nur noch die Frage nach der Lackierung. Weiß, blau oder doch lieber schwarz? (cen/jri)

Daten Peugeot PM-01 125

Antrieb: 1-Zyl., 125 ccm, flüssigkeitgekühlt, Kette, 6 Gänge
Leistung: 10 kW / 14 PS bei 9500 U/min.
Max. Drehmoment: 11 Nm bei 7500 U/min.
Höchstgeschwindigkeit: ca. 99 km/h
Tankinhalt: 12,5 Liter
Sitzhöhe: 810 mm
Gewicht (fahrbereit): 150 kg
Normverbrauch: 2,4 Liter
Preis: 4199 Euro


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Bilder zum Artikel

Peugeot PM-01 125.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/Peugeot Motocycles


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