Volvo EX40 / EC40: E wie Extra-Boost
17. Juni 2024 Von Frank Wald, cen
So firmieren die vollelektrischen Varianten des Kompakt-SUV mit dem sperrigen Zusatz „Recharge Pure Electric“ künftig als Volvo EX40, aus dem Coupé-Modell C40 Recharge Pure Electric wird der EC40. Die Plug-in-Hybride, bislang auch als „Recharge“-Modelle gekennzeichnet, sind künftig am Kürzel T6 und T8 erkennbar, auch wenn Sie im deutschen Konfigurator gar nicht mehr auftauchen. Die Bezeichnung XC40 bleibt dann allein noch dem Modell mit Verbrenner vorbehalten. Doch auch dessen Tage sind gezählt. Bis 2030 will Volvo zum reinen E-Autoanbieter werden. Noch in diesem Jahr will die schwedische Geely-Tochter mit dem kleinen EX30, dem großen EX90 und dem Van EM90 drei weitere E-Autos auf den Markt bringen. Der Erfolg scheint Ihnen recht zu geben: Im vergangenen Jahr kletterten die Verkaufszahlen der vollelektrischen Modelle gegenüber 2022 um 70 Prozent.
Diesen Trend sollen auch der neu getaufte EX40 und sein Crossover-Coupé-Pendant EC40 des neuen Modelljahres weiter befördern. Äußerlich wurden sie allerdings so gut wie nicht angetastet. Der verkleidete Kühlergrill in Wagenfarbe mit den aktiven Luftklappen, die sich nach Bedarf öffnen und schließen, und die individuellen Räder im 19- und 20-Zoll-Format identifizieren den Elektroantrieb. Und auch im Innenraum bliebt alles so skandinavisch stylisch und elegant sowie hochwertig verarbeitet, wie man das von den Schweden gewohnt ist. Auch am Komfort der breiten und bequemen Sitze gibt es in dieser Klasse nicht zu mäkeln. Und selbst das Infotainment-System, an dessen vertikal angeordnetem 9-Zoll-Display zwar das Alter der Modellreihe deutlich sichtbar wird, kann es mit seiner guten Darstellung und selbsterklärenden Bedienführung noch mit den teils überfrachteten modernen Systemen aufnehmen.
Ein Hingucker ist das Sondermodell Black Edition, das es sowohl für Elektro- wie Verbrennerversionen gibt. Wie der Name schon sagt, komplett in schwarz lackiert, außen wie innen, und mit 20-ZollFelgen im Fünfspeichen-Design. Die Black Edition ist nur in den beiden höchsten Ausstattungsstufen Plus und Ultra zu entsprechenden Preisen zu bekommen. Ab 49.190 Euro geht’s bei den Verbrennern los, mindestens 56.590 Euro kostet der EX40 in dieser Ausstattung.
Auf größere technische Eingriffe verzichteten die Schweden ebenso, nachdem sie schon im vergangenen Jahr den Antrieb bei den Stromern von der Vorder- auf die Hinterachse verlegt hatten. Das fördert insgesamt eine bessere Traktion, ein dynamisches und direkteres Fahren mit weniger Untersteuerung in schnellen Kurven und Antriebseinflüssen in der Lenkung, etwa bei starker Beschleunigung. Und die zeigt der Stromer naturgemäß sowohl im Anfahren aus dem Stand, dem mühelosen Beschleunigen und flüsterleisen Dahingleiten, das Ganze in vier Varianten, mit einem und zwei Elektromotoren.
Dabei fährt de Single Motor-Variante jeweils mit Hinterradantrieb, wobei die E-Maschine in der Einstiegsversion 175 kW (238 PS) leistet und eine 70 kWh-Lithium-Ionen-Batterie eine maximale Reichweite von 435-479 Kilometern ermöglichen soll. In einer Extended-Range-Version mit größeren 82-kWh-Akku produziert der Elektromotor 185 kW (252 PS) und die maximale Reichweite soll bei 520-576 Kilometern liegen. Dieselbe Batterie steckt auch in den beiden Twin-Motor-Versionen, die mit je einer E-Maschine an Vorder- und Hinterachse zugleich einen elektrischen Allradantrieb bieten. Hinten ist in beiden Fällen ein 190 kW (258 PS) starkes Permanentmagnet-Aggregat mit 420 Nm Drehmoment verbaut, vorne läuft ein Asynchronmotor mit, der bei Bedarf im Normalfall mit 110 kW (150 PS) und noch einmal 250 Nm zupackt. Zusammen ergibt das eine Beschleunigung aus dem Stand in 4,8 Sekunden auf 100 km/h, die Reichweite soll zwischen 485-538 Kilometern liegen.
Als neue Topversion präsentiert Volvo nun außerdem eine Performance-Variante mit einem 25 kW (33 PS) stärkeren Frontmotor, der den Standardsprint auf Landstraßentempo 0,2 Sekunden schneller absolviert – vorausgesetzt, man hat den Booster zuvor in einem Untermenü aktiviert. Aber schon egal, ob nun 4,8 oder 4,6 Sekunden, zu er-fahren ist der Unterschied am Lenkrad der 325 kW-Version nicht. Und am Ende treffen sich beide ohnehin bei der von Volvo vorgegebenen 180 km/h Spitze. Was bei Elektromodellen natürlich tatsächlich sinnvoll ist, wird doch jeder stärkere Tritt aufs Fahrpedal mit einem vorzeitigen Stopp an der Ladesäule „bestraft“. Beim Single-Motor sollen an einem Gleichstrom-Schnelllader mit maximal 200 kW Ladeleistung mindestens 26 Minuten vergehen, bis der Akku von 10 auf 80 Prozent gefüllt ist, bei der größeren Batterie sollen es 28 Minuten werden. Ein 11-kW-Bordladegerät und ein Mode-3-Kabel für dreiphasiges Wechselstrom-Laden mit 16 Ampere gehört zur Serienausstattung.
Die Preisliste für den EX40 startet ab 49.990 Euro in der Basiversion „Essential“ mit dem Single-Motor, in der Extended-Range-Variante mit größerer Batterie geht es ab 55.490 Euro los. Die Twin-Motor-Version kostet mindestens 59.590 Euro, der Performance-Boost 700 Euro Aufpreis. Und für die entsprechenden Pendants des Cossover-Coupés EC40 verlangt Volvo in der Regel jeweils 1500 Euro mehr. (cen/Frank Wald)
Daten Volvo EX40 Win Motor Performance AWD
Länge x Breite x Höhe (m): 4,44 x 1,87 x 1,65
Radstand (m): 2,70
Antrieb: 2 E-Motoren, AWD, 1-Gang-Automatik
Gesamtleistung: 325 kW / 441 PS
Max. Drehmoment: 670 Nm bei 0–5200 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,6 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 17,6 – 19,4 kWh
Batteriekapazität:82 kWh
WLTP-E-Reichweite: 485-538 km
Leergewicht / Zuladung: min. 2170 kg / max. 480 kg
Kofferraumvolumen: 434–1196 Liter
Max. Anhängelast: 1800 kg
Basispreis: 64.390 Euro
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Volvo EC40 Black Edition.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Volvo
Volvo EC40 Black Edition.
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Volvo EX40.
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Volvo EX40 und Autor Frank Wald.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Thorsten Weigl