Liefer-Lückenschluss und Elektro-SUV bei Maxus
28. Juni 2024 Von Michael Kirchberger, cen
Der e-Deliver 7 startet in zwei Längen und mit zwei unterschiedlichen Batterievarianten. Die sich auf knapp fünf Meter streckende L1-Version hat ein Ladevolumen von 5,9 Kubikmetern, der 5,36 Meter lange L2 kann 6,7 Kubikmeter einpacken. Bei einem Radstand von 3,37 Meter misst der Laderaum 2,91 Meter. Für einfacheres Beladen kann der Transporter mit einer zweiten Schiebetür ausgestattet werden, die 952 Euro Aufpreis kostet. Die Nutzlast des e-Deliver 7 wird je nach Version mit bis zu 1125 Kilogramm angegeben, als höchstzulässiges Gesamtgewicht nennt Maxus 3,5 Tonnen. Maximal sind 1500 Kilogramm Anhängelast erlaubt.
Angetrieben werden die Vorderräder, ein Elektromotor mit 150 kW (204 PS) und 330 Newtonmetern Drehmoment sorgt für den Vortrieb. Mit dem kleineren Eisen-Phosphat-Akku, der 77 kWh speichern kann, kommt der e-Deliver 7 maximal 318 Kilometer weit, der stärkere Akku mit 88 Kilowattstunden ermöglicht bis zu 362 Kilometer Reichweite. Der Ladevorgang mit Wechselstrom dauert acht bis neun Stunden, bei Gleichstromladung mit maximal 90 kW sinkt die Dauer auf 45 Minuten.
Der Einstiegspreis für dem kürzeren Transporter mit dem kleinen Akku liegt bei 54.728 Euro, für die ausdauerndere Version werden rund 2400 Euro mehr fällig (alles Bruttopreise). Zum Jahresende soll eine allradgetriebene Version folgen, deren Frontmotor 90 kW (122 PS) leistet, die E-Maschine an der Hinterachse bringt es auf 170 kW (231 PS). Die Anhängelast steigt beim 4x4-Transporter auf 2000 Kilogramm, Preise werden allerdings noch nicht genannt.
Alle Versionen können mit einer Leistung von bis zu fünf kW Elektrowerkzeuge und andere Geräte mit Energie versorgen, was besonders für Handwerker oder Gartenbaubetriebe eine Arbeitserleichterung darstellt. Fünf Jahre Garantie gewährt der Hersteller auf das Fahrzeug, acht Jahre oder 250.000 Kilometer auf die Batterie.
Der Transporter aus dem Reich der Mitte macht mit einer anständigen Verarbeitung einen guten Eindruck, zumal auch die Serienausstattung eher umfangreich ist. Dazu zählen unter anderem LED-Scheinwerfer samt Tagfahrlicht, eine Klimaanlage, Licht- und Regensensor, ein höhenverstell- und beheizbares Lenkrad, Sitzheizungen für Fahrer und Beifahrer sowie eine Rückfahrkamera. Die Bedienung geschieht hauptsächlich über einen 12,3 Zoll großen Touchscreen auf der Schalttafel, bemerkenswert ist überdies die Ausstattung mit einem Aschenbecher samt Zigarettenanzünder, was heute überaus ungewöhnlich geworden ist.
Auch bei der Sicherheit will sich der e-Deliver 7 keine Blöße geben. Nahezu alle aktuell gebräuchlichen Assistenten sind an Bord, sogar eine adaptive Temporegelung mit Stop-&-Go-Funktion ist dabei. Sechs Airbags schützen Fahrer und Beifahrer bei einem Unfall, damit dieser tunlichst nicht stattfindet, gibt es ein automatische Notbremssystem und einen Frontkollisionswarner.
Der Markt für leichte Nutzfahrzeuge lag bis Mai 2024 bei 120.166 Einheiten, das entspricht einem Plus von 14 Prozent zum Vorjahr. Der Anteil der rein elektrischen Transporter ist indessen leicht zurückgegangen. Zulassungen von 6655 Fahrzeuge bedeuten ein Minus von 5,5 Prozent. Maxus hat bei den batterieelektrischen Transportern einen Marktanteil von 5,5 Prozent und konnte mit 1049 Zulassungen bis Mai 2024 ein Plus von 16 Prozent im Vorjahresvergleich erzielen.
Der zweite Geselle im Neuheiten-Duo der chinesischen Marke ist das Elektro-SUV Euniq 6, das bei einer Länge von gut 4,73 Meter schon aus dem mittleren Segment dieser Fahrzeugklasse herauswächst. Der mindestens 1960 Kilogramm schwere Viertürer folgt den gängigen Formen und Proportionen der Fahrzeugklasse und wird von einem 130 kW (177 PS) starken Elektromotor angetrieben, der ein Spitzendrehmoment von 310 Newtonmeter abgibt. Seine Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt, den Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt er in 10,5 Sekunden.
Statt eines Eisen-Phosphat-Akkus nutzt Maxus hier eine Lithiumionen-Batterie, die eine Kapazität von 70 kWh hat. Die genügen dem Euniq 6 für 354 Kilometer Reichweite laut WLTP, danach muss er für zwölf Stunden an die Wechselstrom-Steckdose oder 35 Minuten an die Schnellladestation. Die Ausstattung ist ordentlich, die Platzverhältnisse sind es ebenfalls. Nur das Lenkrad liegt mit einem sehr harten Kranz eher griffunsympathisch in der Hand und auch die Federung steht mit schlechten Wegstrecken nicht im freundschaftlichsten Verhältnis.
Das frontgetriebene Maxus-SUV kostet 53.451 Euro, einzig verfügbare Option ist eine Metallic-Lackierung für 800 Euro, die in drei verschiedenen Tönungen zur Wahl steht. Eine Allradvariante ist nicht geplant. Es gelten die gleichen Garantiebedingungen wie für die leichten Nutzfahrzeuge.
Den Maxus-Vertrieb in Deutschland übernimmt das konzerneigene Unternehmen Astara, das auch den Verkauf der Marken Isuzu, Ssangyong und Microlino in Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, der Slowakei und Tschechien organisiert. In Deutschland gibt es aktuell 69 Händler an 124 Standorten, zehn weitere sollen noch in diesem Jahr hinzukommen. (cen)
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Maxus e-Deliver 7.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger
Maxus e-Deliver 7.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger
Maxus e-Deliver 7.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger
Maxus e-Deliver 7.
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Maxus e-Deliver 7.
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Maxus Euniq 6.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger
Maxus Euniq 6.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger
Maxus Euniq 6.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger