Caravan-Salon 2024: Produktvielfalt und sorgenvolle Blicke
24. August 2024 Von Michael Kirchberger, cen
Kaum einer der großen Hersteller lässt sich die Chance entgehen, möglichst viele Modelle mit nach Düsseldorf zu nehmen. Schließlich ist der Caravan-Salon eine Verkaufsmesse und die Besucher möchten ihren Lieblingsgrundriss unter vielen anderen aussuchen können.
Weckte in den vergangenen Jahren noch das Thema Selbstausbau bei vielen Messebesuchern Interesse, so setzen viele Marken nun zunehmend auf die Autarkie ihrer Modelle. Leistungsstarke Batterien und Solarmodule gehören fast schon zum guten Ton, denn immer mehr Menschen zieht es abseits der Tourismus-Hochburgen auf Stell- und Campingplätze in der Natur. Da aber gibt es meist keine Steckdose, ein Wechselrichter, der aus zwölf Volt 230 Volt macht, wird immer häufiger eingebaut. Gleichzeitig finden Reisemobile mit Allradantrieb immer mehr Liebhaber. Schließlich können mit ihnen auch Übernachtungsplätze in abgelegenen Regionen und selbst unter schwierigen Wetterbedingungen erreicht werden.
Gleichwohl ist die Stimmung bei den Anbietern nicht ganz ungetrübt. Zu hoch waren die Erwartungen und die Hoffnung auf ein noch stärkeres Wachstum, vor allem bei den Reisemobilen. Zwar ist das Absatzvolumen mit einem Plus von rund zehn Prozent immer noch auf höchstem Niveau, doch haben viele Hersteller nach Lieferengpässen während der Corona-Pandemie die Produktion über die Maßen angekurbelt, was bei manchem Händler zur Verstopfung des Ausstellungsplatzes führte.
Die Ausstellungsfahrzeuge müssen außerdem finanziert werden, nach dem Anstieg der Zinsen fällt das selbst großen Handelsbetrieben mittlerweile schwer. Um den zu großen Lagerbestand abzubauen, hat Dethleffs zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monaten Kurzarbeit angemeldet. Auch bei Knaus-Tabbert wird über diesen Schritt nachgedacht. Zunächst wurden dort die Betriebsferien kurzerhand um zwei Wochen verlängert.
Die hohen Bestände dürften in Düsseldorf Wirkung zeigen. Schon jetzt locken Hersteller mit gut ausgestatteten Sondermodellen, bei denen sich bei einem Kaufpreis von etwa 80.000 Euro fast 20.000 Euro einsparen lassen. Und auch in den Messehallen dürften die Verkäufer eine gewisse Verhandlungsbereitschaft aufweisen.
Die Tageskarte kostet für Erwachsene am Wochenende 19 Euro, werktags 17 Euro und ermäßigt am Wochenende 17 Euro, werktags 15 Euro. Kinder zahlen am Wochenende acht Euro und werktags sechs Euro. Außerdem wird von Montag bis Freitag ein Nachmittagsticket für zehn Euro angeboten, das von 14 bis 18 Uhr gültig ist. Die Eintrittskarten können ausschließlich online erworben werden. (cen)
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