Glosse: Wie sich die Zeiten ändern!

Niedersachsen Landeshauptstadt Hannover war über viele Jahre Experimentierfeld für Verkehrspolitik. Hier entstand der Lobbyverein Deutsche Umwelthilfe e.V., wurde die „rote Welle“ als Bremse für den Autoverkehr kultiviert, widmete ein Gericht die Feinstaubplakette mal eben in eine Stickoxidplakette um und plante der grüne Oberbürgermeister Enit Onay die komplett autofreie Innenstadt. Das war dann wohl doch zu viel. Im November vergangenen Jahres zerbrach die Rathaus-Koalition mit der SPD an dem Onay-Plan. Und nun? Kehrt marsch!

SPD, CDU und FDP fordern im Rat nun das kostenlose Parken am Straßenrand ab 18.00 Uhr. Am Abend sollen mehr Besucher die Innenstadt beleben, sagt das neue, gemeinsam von den Parteien als Gegenentwurf zu Onay erarbeitete Innenstadtkonzept. Natürlich warnen die „Cityarbeitsgemeinschaft“, der ADAC und auch die Stadtverwaltung vor negativen Folgen für den Verkehrsfluss. Nicht das allabendliche Einschlafen der Innenstadt stört sie, sondern der Parkplatz-Suchverkehr und der Rückgang bei den Parkgroschen.

Mit der Zeit ändert sich eben auch schon einmal bei den angeblich so sturen Norddeutschen die Vorstellung vom Leben in der Innenstadt. So diskutieren die Hannoveraner nicht nur das kostenlose Abendparken, sondern die „grüne Welle“ für den reibungslosen und damit abgasarmen Verkehr. (cen)


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Bilder zum Artikel

Hannover zur Weihnachtszeit.

Hannover zur Weihnachtszeit.

Foto: Autoren-Union Mobilität/HMTG / Martin Kirchner


Auf den Pressefotos von Hannover ist die autofreie Innenstadt bereits konsequent umgesetzt. Auf keinem Motiv findet sich ein Auto.

Auf den Pressefotos von Hannover ist die autofreie Innenstadt bereits konsequent umgesetzt. Auf keinem Motiv findet sich ein Auto.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Stadt Hannover