Fahrbericht Fiat Grande Panda: Die „tolle Kiste“ wird erwachsen
31. Januar 2025 Von Walther Wuttke
Der erwachsene Panda ist der Auftakt zu einer Modelloffensive, bei der die „Smart Car Plattform“ des Stellantis-Konzerns eine entscheidende Rolle spielt. „Auf dieser Basis“, so Fiat-Chef Olivier François bei der Vorstellung des neuen Modells, „können wir alle Antriebsformen realisieren“, und deshalb rollt der Grande Panda zuerst in einer batterieelektrischen und später als Hybridversion zu den Kunden. Bei der elektrischen Variante versorgt ein 44 kWh großer Akku den 83 kW (113 PS) starken Antrieb mit Energie. Der hybride Panda wird von einem 100 PS (74 kW) starken Dreizylinder angetrieben und steht demnächst zu Preisen ab 18.990 Euro bei den Händlern.
Beim Design gelang den Kreativen des Centro Stile Fiat in Turin eine gefällige Mischung aus Retrodesign und aktuellen Elementen, was sich in eine moderne und eigenständige Form übersetzt. Die Vorstellung des Hoffnungsträgers in der alten Fiat-Fabrik im Turiner Lingotto-Viertel stand unter dem Motto „Felicità“ und beförderte das neue Modell zum „offiziellen Automobil der Freude“. Vor allem beim Innenraum, erklärt Chefdesigner Francois Leboine, „haben wir uns am Ur-Panda orientiert“. Entsprechend pfiffig fiel die Gestaltung aus. Die in einem Oval eingefasste Informationszentrale mit einem kleinen Ur-Panda an der Seite soll an die Einfahrspur auf dem Dach des Lingotto-Werks erinnern, und an den Seiten prägten die Designer unübersehbar den Panda-Schriftzug ins Blech, der wiederum an die Allradversion des Kleinwagens erinnern soll. Allerdings wird es – wenigstens vorerst – keinen Allrad-Panda geben. „Diese Version hatte am Ende einen Anteil von zwei bis vier Prozent“, erklärt François.
Die wichtigsten Informationen und Dienste werden über zwei Zehn-Zoll-Bildschirme gesteuert. Doch ganz in der Tradition der „tollen Kiste“ platzierten die Fiat-Kreativen zahlreiche Schalter im Innenraum, so dass die wichtigsten Dinge ganz analog bedient werden können. Beim Karosseriedesign zitieren die Designer Elemente aus den 1980er Jahren wie zum Beispiel mit den Pixel-LED-Leuchten in der Front, die an die Videospiele der damaligen Zeit erinnern sollen.
Bei der Gestaltung des Interieurs kommen zahlreiche Recyclingmaterialien zum Einsatz. Die Ingenieure haben nachgerechnet und herausgefunden, dass der Gegenwert von rund 140 Getränkekartons verarbeitet wurde. Außerdem ist Bambox Bamboo mit an Bord. Dieses Textilmaterial besteht zu einem Drittel aus Bambusfasern und deckt eine der zahlreichen Ablagen ab. Das Ergebnis aus Nachhaltigkeit und Design ist ein heller, poppig bunter Innenraum, bei dem wie beim Vorgänger die intuitive Bedienung im Vordergrund steht. „Sie müssen nicht erst lange in der Gebrauchsanweisung blicken, bevor sie starten“, erklärt ein Fiat-Sprecher.
Also rein in den Grande Panda und auf den Starterknopf gedrückt. Der Grande Panda rollt lautlos über die Lingotto-Piste auf die Straße, und die angenehme akustische Zurückhaltung wird sich auch bei der Ausfahrt in die nasskalte Region um Turin nicht verändern. Die auch in Italien vernachlässigte Infrastruktur bringt schnell der Komforteigenschaften des 3,99 Meter langen Panda zur Geltung. Den Entwicklern ist ein guter Kompromiss aus Dämpfung und Federung gelungen, so dass die Fehler in der Fahrbahn sehr gut geschluckt werden.
Der Elektroantrieb packt von Beginn an kräftig zu, und, falls gewünscht, ist nach elf Sekunden Tempo 100 km/h erreicht. Bei 132 km/h greift die Bordelektronik ein und beendet den Vortrieb. Das reicht, denn der vollelektrische Grande Panda ist nicht für die „Grande Viaggio“ oder große Reise gedacht. Mit einer Reichweite von 320 Kilometern sind eher Stadtfahrten und Ausflüge in die nähere Umgebung möglich. Dabei kann sich der Mensch hinter dem Lenkrad auf ein gut eingestelltes Fahrwerk verlassen, die Lenkung arbeitet präzise, die Sitze geben einen guten Seitenhalt und der Panda-Besitzer hat nicht unbedingt das Gefühl in einem Kleinwagen zu sitzen.
Um den großen Panda zu laden, haben die Techniker ein 4,5 Meter langes Ladekabel hinter einer Klappe in der Frontpartie integriert. Allerdings ist die Ladeleistung mit dem einphasigen Sieben-kW-Onboard-Lader mit vier Stunden und 20 Minuten einigermaßen langwierig. Wer weniger Zeit aufwenden will, muss das Wechselstrom-Ladegerät mit elf kW aktivieren. Dann ist der Fiat nach zwei Stunden und 50 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen. Der optionale Schnelllader schafft die gleiche Energiemenge bei eine Ladeleistung von 100 kW in 27 Minuten. Fiat verspricht einen Verbrauch von 16,8 kWh auf 100 Kilometer. Hätte man gerne überprüft, doch der Bordcomputer informiert über viele Daten, nur nicht über den Verbrauch.
Überschaubar ist das Gepäckabteil beim elektrischen Grande Panda, das gerade 361 Liter fasst. Für Freunde größerer Touren ist dann schon eher der Hybrid-Panda geeignet, bei dem 412 Liter bereitstehen, die sich bei umgeklapptem Rücksitz auf 1366 Liter erhöhen lassen.
Der elektrische Grande Panda kommt in zwei Ausstattungslinien zu den Kunden. Die Version La Prima ist unter anderem mit 17-Zoll-Leichtmetallrädern, einem 10,25 Zoll großen Display für das Infotainmentsystem sowie Ladestation für das Smartphone ausgerüstet und steht für 27.990 Euro beim Händler. Die Variante RED, mit der Fiat die gleichnamige Wohltätigkeitsorganisation unterstützt, kostet 3000 Euro weniger. (aum)
Daten Fiat Grande Panda
Länge x Breite x Höhe (m): 3,99 x 1,76 x 1,58
Radstand (m): 2,54
Antrieb: Frontantrieb, Elektromotor
Gesamtleistung: 83 kW / 113 PS
Max. Drehmoment: 122 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,0 Sek.
Elektr. Reichweite: 320 km (WLTP)
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 16,8 kWh
CO2-Emissionen: 0 g/km (WLTP)
Leergewicht / Zuladung: min. 1611 kg / max. 435-449 kg
Preis: 24.990 Euro
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Fiat Grande Panda.
Photo: Stellantis via Autoren-Union Mobilität
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Fiat Grande Panda La Prima.
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Fiat.
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Drei Generationen Fiat Panda.
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Footage: Fiat Grande Panda La Prima.
Video: Stellantis via Autoren-Union Mobilität
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Footage: Fiat Grande Panda Red.
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