Toyota Urban Cruiser: Alter Name, neue Ambitionen

Der Hybrid-Pionier Toyota erweitert nun auch sein Portfolio an batterieelektrischen Fahrzeugen, das bislang nur aus dem eher glücklosen Crossover-SUV mit dem sperrigen Namen bZ4X bestand. Noch in diesem Jahr soll ein neuer Urban Cruiser das Angebot ergänzen – ein kompaktes SUV, das in der Toyota-Ahnengalerie bislang als Verbrenner unterwegs war. Nun wird daraus ein batterieelektrisches B-SUV mit moderner Technik und flexiblem Innenraum. „Damit wird der Funke vom Hybrid zum BEV überspringen“, sagt der neue Toyota-Geschäftsführer Mario Köhler. „Mit dem zweiten starken Produkt können wir einen Volltreffer landen.“

Denn der Markt für elektrische B-SUVs wird nach Ansicht von Toyota-Produktmanager Hakim Halimi in den nächsten Jahren boomen. Heute sind nur drei Prozent der Fahrzeuge in diesem Segment reine Stromer, doch bis 2028 sollen es 50 Prozent sein. Kein Wunder also, dass Toyota hier mitmischen will. Gebaut wird das Fahrzeug in Indien – ein kleiner Hinweis auf seine Entwicklungsgeschichte.

Denn der Urban Cruiser ist nicht zu 100 Prozent ein Toyota. Vielmehr handelt es sich um ein Schwestermodell des Suzuki eVitara, das aus der Zusammenarbeit beider japanischer Hersteller hervorgegangen ist. Die enge Verwandtschaft zeigt sich nicht nur beim Design, sondern auch bei den technischen Eckdaten. 4,28 Meter lang, 1,64 Meter hoch sowie einem Radstand von 2,70 Metern setzt das Modell mit einem kantigen, robusten Look auf eine Mischung aus Urban-Style und SUV-Funktionalität. Hohe Fronthaube, scharf geschnittene Linien und Unterfahrschutz-Elemente sorgen für den markanten Auftritt. Je nach Ausstattung rollt er auf 18- oder 19-Zoll-Rädern heran.

Doch trotz der kompakten Maße bietet der Urban Cruiser erstaunlich viel Platz, wie wir bei einer ersten Sitzprobe feststellen konnten. Die Rückbank ist asymmetrisch geteilt um 16 Zentimeter verschiebbar, was entweder mehr Beinfreiheit oder mehr Kofferraumvolumen bringt. Ein praktisches Feature, das man bei vielen Konkurrenten vergeblich sucht, ebenso wie die im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Lehnen. Die genauen Kofferraummaße hat Toyota noch nicht parat, beim Suzuki-Pendant fasst das Gepäckabteil 306 Liter.

Das Cockpit vereint moderne Technologie mit bewährten Bedienelementen. Ein digitales 10,25-Zoll-Kombiinstrument liefert Fahrinformationen, über ein 10,1-Zoll-Touchscreen wird das Infotainmentsystem gesteuert. Neben dem Bildschirm gibt es aber auch weiterhin klassische Tasten und Drehregler, um zentrale Funktionen intuitiv zu bedienen. Die Konnektivität ist zeitgemäß: Apple CarPlay und Android Auto sind ebenso integriert wie eine App, mit der sich Ladezustand und Ladeplanung aus der Ferne steuern lassen. Optional gibt es ein JBL-Soundsystem, ein Glasdach und einen elektrisch verstellbaren Fahrersitz.

Der Toyota Urban Cruiser kommt in drei Motor-Batterie-Kombinationen, wobei die Akkus jeweils auf der LFP-Technik (Lithium-Eisenphosphat) basieren. Einstiegsversion ist ein 106 kW (144 PS) starker Frontantrieb mit einer 49-kWh-Batterie. Ein größerer Akku mit 61 kWh ist für die Variante mit 128 kW (174 PS), ebenfalls mit Frontantrieb, vorgesehen. Mit identischem Stromspeicher fährt das 135 kW (184 PS) starke Topmodell, wobei ein zusätzlicher 48 kW-Motor an der Hinterachse für einen Allradantrieb sorgt. Offizielle WLTP-Werte gibt es noch nicht, doch Toyota verspricht für die große Batterie eine Reichweite von 400 Kilometern. Die Ladeleistungen sollen bei soliden, aber nicht überragenden 150 kW DC an Gleichstrom- und 11 kW an Wechselstromsäulen liegen. Immerhin, eine Wärmepumpe ebenso wie eine Batterievorheizung, die Effizienz und Laden optimieren, sind serienmäßig an Bord. Auch Fahrleistungsdaten gibt es noch nicht, doch das Suzuki-Pendant erreicht 150 km/h Spitze und beschleunigt in 7,4 Sekunden auf 100 km/h.

Der Urban Cruiser ist das erste von sechs neuen BEVs, die Toyota bis 2026 plant. Zum Händler kommt er zwar erst ab September, doch der Konfigurator wird schon im April geöffnet. Zu welchen Preisen will Toyota auch noch nicht verraten, doch wird der Einstieg abhängig von Markt und Wettbewerbern um die 30.000 Euro liegen, womit er in die Nähe von VW ID 3 oder Opel Frontera Electric rückt. (aum)


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Bilder zum Artikel

Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Toyota/Harald Dawo via Autoren-Union Mobilität


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Toyota/Harald Dawo via Autoren-Union Mobilität


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Autoren-Union Mobilität/Frank Wald


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Autoren-Union Mobilität/Frank Wald


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Autoren-Union Mobilität/Frank Wald


Toyota Urban Cruiser und Autor Frank Wald.

Toyota Urban Cruiser und Autor Frank Wald.

Photo: Toyota/Harald Dawo via Autoren-Union Mobilität


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Toyota/Harald Dawo via Autoren-Union Mobilität


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Toyota/Harald Dawo via Autoren-Union Mobilität


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Toyota/Harald Dawo via Autoren-Union Mobilität


Toyota Urban Cruiser.

Toyota Urban Cruiser.

Photo: Toyota/Harald Dawo via Autoren-Union Mobilität