Tesla Model Y 7-Sitzer: Schade um das schöne Auto
15. Februar 2025 Von Guido Reinking
Tesla hat es auch so schwer genug: Spätestens seit Musks Wahlwerbung für die AfD verbannen Firmenflotten die Autos von den Bestelllisten. Kunden kleben Anti-Musk-Aufkleber auf die Stoßstangen. Passanten schreiben unflätige Grüße auf die verschmutzte Heckscheibe.
So schnell kann ein Unternehmen, eigentlich gegründet, um den Autoverkehr klimafreundlich zu gestalten, seinen Ruf verspielen. In kurzer Zeit wurde Tesla vom Umwelt-Paulus zum Polit-Saulus. Das ist schade, denn das in Grünheide bei Berlin gebaute Model Y ist fünf Jahre nach der Premiere noch immer ein gutes Auto – und jetzt auch als Siebensitzer erhältlich.
Die dritte Sitzreihe des Model Y ist naturgemäß nur etwas für Kinder. Die Sitzhöhe beträgt 88 Zentimeter, die Beinfreiheit 67 Zentimeter. Die zwei zusätzlichen Sitze werden im Kofferraum entfaltet. Die Passagiere in der letzten Reihe haben sogar eigene USB-C Ladebuchsen. Kindersitze lassen sich per Isofix befestigen. Das macht aus dem Fahrzeug eine interessante Alternative für Familien. 2500 Euro kostet die dritte Sitzreihe, die es ausschließlich in der Variante mit Allradantrieb und längerer Reichweite gibt. Wegen der Modellumstellung – ein Facelift des Model Y steht schon in den Startlöchern – ist der Siebensitzer derzeit nur als Bestandsfahrzeug bestellbar. So ist ein Model Y mit sieben Sitzen, Anhängerkupplung und Autopilot für 66.020 Euro verfügbar.
Autopilot, das klingt nach vollautomatischem Fahren, was es nicht ist. In Deutschland darf Tesla das System nur aktivieren, wenn der Fahrer die Hände am Lenkrad hat. Das Auto hält dann die Spur und den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Spurwechsel muss man mit einer leichten Drehung am Lenkrad einläuten. Das ist uns nicht ein einziges Mal gelungen, ohne dass der Autopilot abgeschaltet hat.
Doch der Elektroantrieb ist nach wie vor auf der Höhe der Zeit: Die Batterie lädt schnell, der Stromverbrauch ist okay. Doch der Vorsprung zu Wettbewerbern anderer Marken, den Tesla jahrelang hatte, ist kaum noch sichtbar. Die Konkurrenten wie VW, BMW oder BYD haben aufgeholt. Vielleicht sollte sich Elon Musk wieder mehr um seine Firma als um Politik kümmern.
Perfekt funktioniert nach wie vor das Laden an den Superchargern von Tesla: Das Auto wird erkannt, die Ladesäule muss nicht extra freigeschaltet werden. Auch das automatische Einparken geht spielerisch leicht. Haben die Kameras des Tesla einen ausreichend großen Parkplatz erkannt und wird er mit einem Fingerzeig auf den Bildschirm ausgewählt, fährt der Tesla automatisch in die Parklücke.
Ohnehin ist der große Bildschirm das zentrale Bedien- und Anzeigeelement des Tesla. Sogar das Handschuhfach muss in einem Untermenü auf dem Bildschirm geöffnet werden. Wer denkt sich so etwas aus?
Sehr erfreulich funktioniert die Handy-App des Tesla, die den Schlüssel ersetzt, den Innenraum auf Wunsch vor dem Start klimatisiert und im Wächtermodus aufpasst, dass niemand dem Wagen zu nahe kommt. Sonst wird er gefilmt und sein Bild auf dem Handy gezeigt. Von der Spuckattacke des Polit-Lamas in Hamburg gibt es leider kein Video. Schade. (aum)
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Tesla Model Y als Siebensitzer.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Guido Reinking
Tesla Model Y.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Tesla
Tesla Model Y.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Tesla
Tesla Model Y.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Frank Wald
Tesla Model Y.
Photo: Tesla via Autoren-Union Mobilität
Tesla Model Y mit dritter Sitzreihe.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Tesla