Rotax: Das schlagende Herz von BRP

Mit den Modellen Pulse und Origin meldet sich nicht nur die kanadische Fahrzeugmarke Can-Am auf dem Motorradmarkt zurück, sondern auch Rotax. Die Motoren aus Gunskirchen befeuerten einst nicht nur Aprilia, KTM oder MuZ. Mit dem Zweizylinder für die 800er F-Baureihe von BMW endete dort vor sechs Jahren aber der Bau von Motorradmotoren. Nahezu zeitgleich fiel bei dem – wie Can-Am – zu Bombardier Recreational Products (BRP) gehörenden Unternehmen bereits die Entscheidung für einen größeren Elektromotor.

„Uns war klar, dass es in ein paar Jahren in jedem Fahrzeugsegment E-Motoren geben wird“, erklärt Rotax-Manager Mario Gebetshuber. Erste Erfahrungen auf diesem Gebiet hatte das Unternehmen aus Gunskirchen zwei Jahre zuvor mit dem Bau von Antrieben für E-Karts gemacht. Der nach rund drei Jahren Entwicklungszeit vorgestellte neue e-Power-Motor liefert 35 kW (48 PS) und gab seinen Einstand 2023 in einem Schneemobil der BRP-Marke Lynx. Mit den Motorrädern von Can-Am kommt er nun auch auf die Straße.

Rotax versteht sich als „The beating heart of BRP“ und treibt neben den Schneemobilen und Jetskis auch die ATV, SSV und Dreiräder Spyder und Ryker von Can-Am an. Gegründet wurde die Firma 1920 in Dresden. Der Name leitet sich von „rotierende (Fahrrad-)Achse“ (engl. rotating axle) ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog es den Motorenhersteller nach Österreich und Gunskirchen. 1970 kaufte der kanadische Bombardier-Konzern das Unternehmen, das schon seit 1962 die Antriebe für die Schneemobile der Marke Ski-Doo dorthin liefert. Aber auch Boote, Sportflugzeuge und Freizeitfahrzeuge aller Art bis hin zu Feuerwehrpumpen werden von Rotax-Motoren angetrieben. Im Bereich der Antriebe für Power Products sind die Österreicher Weltmarktführer. Das kommt nicht von ungefähr: Über ein Viertel der rund 1500 Mitarbeiter am Stammsitz sind in der Forschung und Entwicklung tätig. Rotax hält über 250 Patente und lieferte 101 Jahre nach Gründung seinen zehnmillionsten Motor als. Eine Sammlung alter Antriebsaggregate im Werk zeigt die beeindruckende Vielfalt.

Als Bombardier 2003 seine Fahrzeugsparte als eigenständiges Unternehmen Bombardier Recreational Products (= Bombardier Freizeitproduke) in die Unabhängigkeit entließ, gehörte auch Rotax dazu. Mit den sich im Stator drehenden Rotor eines Elektromotors bekommt der Firmenname eine ganz aktuelle neue Bedeutung. (aum)


Wenn Sie der Artikel für Ihr Medium interessiert, registrieren Sie sich bitte hier!
Dann können Sie den Artikel oder die Bilder und Videos herunterladen.


Bilder zum Artikel

Der e-Power-Motor von Rotax.

Der e-Power-Motor von Rotax.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Der e-Power-Motor von Rotax.

Der e-Power-Motor von Rotax.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Der e-Power-Motor von Rotax.

Der e-Power-Motor von Rotax.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Der e-Power-Motor von Rotax in der Can-Am Pulse.

Der e-Power-Motor von Rotax in der Can-Am Pulse.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Fertigung des e-Power-Motors bei Rotax in Gunskirchen.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Der e-Power-Motor von Rotax auf dem Prüfstand.

Der e-Power-Motor von Rotax auf dem Prüfstand.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Der e-Power-Motor von Rotax im Testlabor.

Der e-Power-Motor von Rotax im Testlabor.

Photo: Rotax via Autoren-Union Mobilität


Rotax-Zentrale im österreichischen Gunskirchen.

Rotax-Zentrale im österreichischen Gunskirchen.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Der bis 2019 gebaute 800-Kubik-Zweizylinder der F-Baureihe von BMW war der letzte Motorradmotor von Rotax für einen Fremdhersteller.

Der bis 2019 gebaute 800-Kubik-Zweizylinder der F-Baureihe von BMW war der letzte Motorradmotor von Rotax für einen Fremdhersteller.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Historische Motorensammlung von Rotax in Gunskirchen.

Historische Motorensammlung von Rotax in Gunskirchen.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Der 500-Kubik-Einzylinder Typ 504 von Rotax war unter anderem bei Puch, KTM und MuZ im Einsatz. Er wurde von 1980 bis 2000 gebaut.

Der 500-Kubik-Einzylinder Typ 504 von Rotax war unter anderem bei Puch, KTM und MuZ im Einsatz. Er wurde von 1980 bis 2000 gebaut.

Photo: Autoren-Union Mobilität


998-Kubik-Zweizylinder von Rotax für die Aprilia RSV Mille.

998-Kubik-Zweizylinder von Rotax für die Aprilia RSV Mille.

Photo: Autoren-Union Mobilität


500-Zweizylinder-Zweitakt-Rennmotor Typ 499 von Rotax mit 95 PS (70 kW) aus den 1970er Jahren.

500-Zweizylinder-Zweitakt-Rennmotor Typ 499 von Rotax mit 95 PS (70 kW) aus den 1970er Jahren.

Photo: Autoren-Union Mobilität


103 PS (76 kW) starker 800er-Dreizylinder-Zweitakter von Rotax für Schneemobile (1971–1972).

103 PS (76 kW) starker 800er-Dreizylinder-Zweitakter von Rotax für Schneemobile (1971–1972).

Photo: Autoren-Union Mobilität


Prototyp eines Sechszylinder-Flugmotors von Rotax mit Turbo.

Prototyp eines Sechszylinder-Flugmotors von Rotax mit Turbo.

Photo: Autoren-Union Mobilität


250-Kubik-Einzylinder Type 244 von Rotax für die ersten Can-Am-Motorräder.

250-Kubik-Einzylinder Type 244 von Rotax für die ersten Can-Am-Motorräder.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Von 1980 bis 1998 baute Rotax über 2000 Zweizylinder-Zweitakter vom Typ 256 für Rennkarts. Der Motor holte aus 250 Kubikzentimetern stolze 90 PS (66 kW) bei 12.800 Umdrehungen in der Minute.

Von 1980 bis 1998 baute Rotax über 2000 Zweizylinder-Zweitakter vom Typ 256 für Rennkarts. Der Motor holte aus 250 Kubikzentimetern stolze 90 PS (66 kW) bei 12.800 Umdrehungen in der Minute.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Zweitakt-Schneeschlitten-Motor von Rotax mit 368 Kubikzentimetern Hubraum und Gebläsekühlung, von dem zwischen 1966 und 1969 fast 21.000 Stück entstanden.

Zweitakt-Schneeschlitten-Motor von Rotax mit 368 Kubikzentimetern Hubraum und Gebläsekühlung, von dem zwischen 1966 und 1969 fast 21.000 Stück entstanden.

Photo: Autoren-Union Mobilität


399-Kubik-Zweizylinder-Zweitakter von Rotax mit 15 PS (11 kW). 400 Stück entstanden 1953 und 1954.

399-Kubik-Zweizylinder-Zweitakter von Rotax mit 15 PS (11 kW). 400 Stück entstanden 1953 und 1954.

Photo: Autoren-Union Mobilität