Mehr als eine Million Ladepunkte in Europa
21. Mai 2025 Von Jürgen Pander
In dem Marktbericht heißt es weiter, dass im ersten Quartal dieses Jahres vor allem der Ausbau an Gleichstrom-Schnellladesäulen zügig zunahm. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg er um 54 Prozent. Bei den Wechselstrom-Ladesäulen lag die Zunahme im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 28 Prozent. Die jetzt insgesamt mehr als eine Million öffentlicher Ladepunkte setzen sich aus rund 810.000 Wechselstrom-Ladesäulen (meist 22 kW) und rund 190.000 Gleichstrom-Schnellladepunkten zusammen.
Die höchsten Zuwachsraten bei der Ladeinfrastruktur erzielten im ersten Quartal dieses Jahres Dänemark und Belgien. Beim Blick auf die Ladesäulen-Dichte ergibt sich nach den jüngsten Zahlen folgendes Bild: Norwegen ist weiterhin führend mit knapp 46 Ladepunkten pro 1000 Elektrofahrzeugen. In dieser Rangliste folgen Island (35 Ladepunkte pro 1000 E-Fahrzeugen), Dänemark (30) und Schweden (22). Deutschland reiht sich aktuell im Mittelfeld ein, mit rund 10,6 öffentlichen Ladepunkten pro 1000 Elektrofahrzeugen. Deutlich abgeschlagen sind derzeit noch Italien oder Spanien mit jeweils nur drei Lademöglichkeiten pro 1000 E-Fahrzeugen.
Die Bundesnetzagentur, die in Deutschland den Ausbau der Ladeinfrastruktur überwacht, meldete zum 1. Mai insgesamt 166.867 öffentliche Ladepunkte. Die Zahl der hierzulande zugelassenen Elektrofahrzeuge liegt momentan bei rund 1,65 Millionen. Nach Ladeleistung aufgeschlüsselt, stehen in Deutschland 128.198 Wechselstromladepunkte und 38.669 Gleichstrom-Schnellladepunkte zur Verfügung. Die an diesen Ladesäulen insgesamt bereitgestellte Leistung entspricht 6,45 Gigawatt.
Auch hierzulande entspricht der Ausbau des Ladenetzes dem Trend in Europa insgesamt. Nämlich: Der Zuwachs an Schnellladepunkten ist deutlich stärker als der an Wechselstrom-Ladepunkten. Vor allem die Erweiterung an so genannten High-Power-Chargern (HPC) – das sind Ladepunkte, die 300 kW oder mehr Ladeleistung ermöglichen – gewinnt an Dynamik. Zuletzt lag das Plus in dieser allein in der HPC-Klasse bei 43 Prozent. Die größten der insgesamt mehr als 11.000 Ladenetzbetreiber hierzulande sind EnBW (9309 Ladepunkte), Eon Drive (4511) und Tesla (3246).
Doch nicht nur bei den Schnellladern geht es voran, auch in die Infrastruktur der konventionellen Wechselstromladepunkte kommt Bewegung. Der Grund sind die so genannten Ladebordsteine, die der Rüstungs- und Technikkonzern Rheinmetall 2022 erstmals vorgestellt und seither getestet hat. Jetzt sollen diese Ladebordsteine, die das Wechselstromladen mit bis zu 22 kW ermöglichen, in Serie gefertigt und in die bestehende Ladeinfrastruktur integriert werden. Der Vorteil der in den Bordstein integrierten Ladebuchse und -technik: Sie benötigt weitaus weniger Platz als eine Ladesäule und lässt sich nahezu überall einsetzen. (aum)
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Elektroauto an einer Ladesäule von Eon.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Eon/Malte Braun
Ladebordstein.
Photo: Rheinmetall via Autoren-Union Mobilität
Ladebordstein.
Photo: Rheinmetall via Autoren-Union Mobilität
Verteilung der Ladepunkte in Deutschland nach Bundesländern.
Photo: Bundesnetzagentur via Autoren-Union Mobilität
Porsche Charging Lounge in Hamburg-Rahlstedt.
Photo: Porsche via Autoren-Union Mobilität
Elektroauto an einer Schnellladesäule von Eon.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Eon