Chinas Auto-Offensive rollt weiter
3. Juli 2025 Von Walther Wuttke
Zwischen Januar und Mai, so die Zeitung, exportierten die chinesischen Hersteller insgesamt 2,83 Millionen Fahrzeuge, ein Wachstum von 16 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Allein im Mai stiegen die Exporte mit 682.000 Fahrzeugen um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Arabischen Vereinten Emirate und Mexiko verzeichneten dabei die größten Wachstumsraten. Gleichzeitig fielen die Exporte nach Russland um 63 Prozent, nachdem Moskau Maßnahmen zum Schutz der eigenen Automobilindustrie ergriffen hat.
Vor allem die Elektromodelle verzeichneten ein rasantes Wachstum und erreichten im Mai einen Exportanteil von 43 Prozent. Insgesamt führten die Hersteller aus dem Reich der Mitte bis Mai 1,16 Fahrzeuge aus und erreichten ein Wachstum von 33 Prozent. Cui Dongshu, Generalsekretär der Chinese Passenger Car Association (CPCA) erklärte gegenüber „China Daily“, dass diese Werte besser als erwartet ausgefallen seien, und dass vor allem Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb und Fahrzeuge mit Hybridantrieben für das Wachstum verantwortlich zeichnen. Dazu gehören auch Pick-ups mit Hybridantrieb. Cui erklärte gleichzeitig, dass sich die Industrie in Zukunft vor allem auf die Märkte im Mittleren Osten sowie in Westeuropa und Asien konzentrieren werde.
Aktuell sind die beiden Hersteller Chery und BYD die führenden chinesischen Exportmarken, wobei Chery mit 442.000 Fahrzeugen zwischen Januar und Mai vor BYD mit 382.000 Automobilen liegt. Während die chinesischen Hersteller Probleme haben, in Europa nennenswerte Marktanteile zu entwickeln – in Deutschland kamen MG, BYD, Leapmotor, Polestar, Great Wall Motors und Xpeng zusammen zwischen Januar und Mai auf einen Anteil von überschaubaren 1,6 Prozent – , erreichen BYD und Co in Brasilien inzwischen bei den elektrisch angetriebenen Modellen einen Marktanteil von 65 Prozent, was sich in einen Absatz von 110.000 Modellen übersetzt. „Die chinesischen Hersteller BYD, Chery und Great Wall haben bereits Fabriken in Brasilien gebaut, und nun plant auch GAC, in der zweiten Jahreshälfte 2026, eine Produktion zu starten“, erklärte Duval de Vasconcelos, stellvertretender brasilianischer Generalkonsul in Chengdu gegenüber „China Daily“.
Der chinesische Automobilverband rechnet für dieses Jahr mit einem Exportwachstum von 5,8 Prozent, wobei vor allem die Elektrofahrzeuge eine wichtige Rolle spielen werden.
Während die chinesischen Hersteller ihre Exportaktivitäten stärken, weiten deutsche Hersteller ihre Aktivitäten in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in der Volksrepublik aus. „China ist längst nicht mehr allein ein Markt. Es hast sich zu einem ein Dreh- und Angelpunkt innerhalb unserer globalen Aktivitäten für neue Forschungen und Entwicklungen entwickelt“, erklärt Zhang Lin, Geschäftsführer des chinesischen Ablegers des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) gegenüber „China Daily“.
Nach einer Umfrage des Verbands der Automobilindustrie planen aktuell 78 Prozent der befragten Unternehmen ihre Aktivitäten in Forschung und Entwicklung in China zu verstärken. Mercedes-Benz hat in den vergangenen Jahren mehr als 1,4 Milliarden Dollar in sein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shanghai investiert und plant weitere Investitionen. (aum)
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