Chery rollt mit zwei Marken auf den deutschen Markt – zunächst

Im Vergleich zu europäischen Herstellern ist Chery ein junges Unternehmen, für chinesische Verhältnisse aber ist die 1997 in Wuhu von der Regierung der Provinz Anhui gegründete Marke ein etablierter Anbieter und inzwischen der größte Auto-Exporteur der Volksrepublik. Bereits seit dem Jahr 2001 ist der Konzern international unterwegs, beschränkte sich aber vor allem auf Schwellenländern. Im vergangenen Jahr startete Chery in Spanien, der Türkei, Großbritannien, Polen und Italien. Deutschland wurde zunächst ausgespart, obwohl Chery in Raunheim bei Frankfurt bereits seit einigen Jahren ein europäisches Entwicklungs- und Designzentrum betreibt. Im vergangenen Jahr produzierte Chery insgesamt 2,6 Millionen Modelle.

In Wuhu haben die Verantwortlichen ganz bewusst die Strategie verfolgt, zunächst die Reaktion der Kunden auf den Märkten rund um Deutschland auszuwerten, und offensichtlich war die Konzernleitung mit den Ergebnissen zufrieden, sodass das Unternehmen auf der IAA in München mit den beiden Marken Omoda und Jaecoo an den Start geht. Inzwischen verkauft Chery in Spanien mehr als 2000 Fahrzeuge pro Monat, und in Großbritannien entscheiden sich jeden Monat 3000 Kunden für eine der beiden Marken. Im ersten Halbjahr 2025 wurden insgesamt 31.727 Fahrzeuge in Europa abgesetzt.

Die Modelle der beiden Marken Omoda und Jaecoo wurden exklusiv für die internationalen Märkte entwickelt. In China werden die Fahrzeuge nicht angeboten. Auf der IAA in München zeigt Chery fünf Modelle, die in Deutschland von aktuell rund 40 Händlern angeboten werden. Das Händlernetz soll in den kommenden Monaten weiterwachsen, um gegen Ende des kommenden Jahres ein flächendeckendes Netz zu erreichen.

In München stehen ausschließlich vollelektrische oder Plug-in-Hybrid-Modelle auf dem Chery-Stand. Der Omoda 5 entspricht mit seinem Design wie die anderen Modelle der gängigen Formensprache der kompakten SUV-Fahrzeuge. Der 4,4 Meter lange Stromer soll, so die Marketing-Poeten, Zeitgenossen ansprechen, die ein „personalisiertes Smart Car“ suchen. Diese anvisierte Kundschaft findet dann ein vollelektrisches SUV, das von einem 150 kW starken E-Motor angetrieben wird. Als Energiespeicher stehen zwei Akkus mit 41 kWh für eine versprochene Reichweite von 340 Kilometer oder 62 kWh für 450 Kilometer bereit. Im NCAP-Test erreichte der Omoda 5 mit seinen 17 Assistenzsystemen immerhin fünf Sterne. Die Preisliste wird bei rund 37.000 Euro beginnen. Die Preise für die anderen Modelle sind noch nicht festgelegt.

Neben dem vollelektrischen Omoda 5 setzt Chery auch auf die Plug-in-Hybridtechnik, die in China besonders beliebt ist. Omoda 7 und Jaecoo 7 sind mit einer von Chery entwickelten Hybridtechnik ausgerüstet, die eine kombinierte Reichweite von bis 1200 Kilometern ermöglich soll. Dabei steuert der Elektroantrieb rund 100 Kilometer bei. Als Verbrauch verspricht Chery 4,7 Liter. Mit der Entwicklung, verspricht Chery, soll verhindert werden, dass der Kraftstoffverbrauch nach dem Ende der elektrischen Reichweite sprunghaft ansteigt. Neben dem Hybridmodell kommt auch der vollelektrische Jaecoo 5 auf den Markt.

Der Omoda 9 ist das Spitzenmodell im aktuellen Angebot. Das SUV mit Plug-in-Hybridtechnik soll eine reinelektrische Reichweite von bis zu 192 Kilometern nach der Messmethode WLTP City erreichen und dank einer Systemleistung von 205 kW in 4,9 Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen. Bei einem Langstreckentest kam das SUV auf Sizilien im realen Verkehr dank des 34,46 kWh großen Akku 169 Kilometer weit. Der Energiespeicher kann mit maximal 65 kW geladen werden, was sich in eine Ladezeit von 25 Minuten von 30 auf 80 Prozent übersetzt.

Chery versteht sich nicht als chinesischer Billiganbieter und plant, in Zukunft Modelle in Europa zu produzieren. In Barcelona übernahmen die Chinesen die ehemalige Nissan-Fabrik, und außerdem ist eine Produktion in der Türkei geplant. Neben den beiden Marken Omoda und Jaecoo könnte demnächst eine dritte internationale Marke für eine junge Kundschaft nach Europa kommen. Im April stellte das Unternehmen das Mittelklasse-SUV Lepas L8 vor, dessen Plattform sich sowohl für Verbrennungsmotoren wie für vollelektrischen Antriebe und Plug-in-Hybrid-Varianten eignet. Diese Marke soll dann den Preisbereich unterhalb von Omoda und Jaecoo abdecken. Wann und ob Lepas auch nach Deutschland kommt, ist aber noch nicht entschieden. (aum)


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Omoda 5.

Omoda 5.

Photo: Chery via Autoren-Union Mobilität


Omoda 5.

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Omoda 5.

Omoda 5.

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Omoda E 5.

Omoda E 5.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Omoda E 5.

Omoda E 5.

Photo: Autoren-Union Mobilität


Omoda 7.

Omoda 7.

Photo: Chery via Autoren-Union Mobilität


Omoda 7.

Omoda 7.

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Omoda 9.

Omoda 9.

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Omoda 9.

Omoda 9.

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Omoda 9.

Omoda 9.

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Omoda 9.

Omoda 9.

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Omoda 9.

Omoda 9.

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Omoda 9.

Omoda 9.

Photo: Chery via Autoren-Union Mobilität


Omoda 9.

Omoda 9.

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Jaecoo 5.

Jaecoo 5.

Photo: Chery via Autoren-Union Mobilität


Jaecoo 5.

Jaecoo 5.

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Jaecoo 5.

Jaecoo 5.

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Jaecoo 7.

Jaecoo 7.

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Jaecoo 7 PHEV.

Jaecoo 7 PHEV.

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Jaecoo 7.

Jaecoo 7.

Photo: Autoren-Union Mobilität/Chery


Jaecoo 7.

Jaecoo 7.

Photo: Autoren-Union Mobilität/Chery


Jaecoo 7.

Jaecoo 7.

Photo: Autoren-Union Mobilität/Chery


Jaecoo 7.

Jaecoo 7.

Photo: Chery via Autoren-Union Mobilität