Wortklauberei (3): Frust schieben
8. September 2020 Von Peter Schwerdtmann, cen
Nun, so eine Moderierende, die sich mit dem kompletten globalen Themenspektrum befassen muss, kann nicht alles wissen. Clevere Kollegen verbergen ihre ungesicherten Meinungen deswegen lieber hinter einem Fragezeichen. Andere lassen sich vom Mainstream so tragen, dass ihnen die professionelle Distanz fehlt. Das Thema Auto ist so eines, bei dem der Redakteur im Hintergrund und der Moderator vor der Kamera gern einmal sein berufliches Rüstzeug verdrängt. Die Versuchung, der kritischen und dennoch schweigenden Mehrheit scheinbar eine Stimme zu geben, überwältigt viele.
Bereitet es eigentlich Glückgefühle, auf der höchsten Welle des Mainstreams zu surfen? Vermutlich.
Und am Ufer sitzen ein paar Kollegen und können nur zuschauen. Abends werden sie ihre Hinweise vergeblich wiederholen: Die Automobilindustrie hat die Elektromobilität nicht verschlafen, sondern realistisch eingeschätzt. Wäre es anders, müsste nicht mit rund 10.000 Euro gelockt werden. Und: Der Verbrenner ist die Technologie der Zukunft dieser und der nächsten Generation. Wir brauchen allerdings andere Kraftstoffe.
Das wäre doch mal ein schönes Thema, Frau Hayali, etwas mit Zukunft, Technologie und globaler Bedeutung. (ampnet/Sm)
Wenn Sie der Artikel für Ihr Medium interessiert, registrieren Sie sich bitte hier!
Dann können Sie den Artikel oder die Bilder und Videos herunterladen.