Autoshow Washington 2022: Offen für Vielfalt

Eine Handvoll Journalisten und ein paar Pressesprecher in zwei großzügigen Hallen: Es herrschte gähnende Leere am Pressetag der Automesse in Washington, DC – und das, obwohl einige neue Fahrzeuge hier zum ersten Mal richtig zu sehen und anzufassen sind. Die elektrische Zukunft, die hier von Industrie und Veranstaltern beschworen wurde, manifestiert sich in einer Reihe durchaus faszinierender Modelle – darunter der Nissan Ariya, der elektrische Chevrolet Silverado, der Ford F-150 Lightning und der Toyota bZ4X. Direkt vor der Messe parkte sogar ein batteriebetriebener Pritschenwagen der Marke Rivian.

Doch auf der anderen Seite standen auch ebenso faszinierende Autos mit klassischem Antrieb. In Amerika gibt es noch, was aus Europa erst einmal verschwunden ist: Sportlimousinen mit V8-Motor wie den Lexus IS 500, handgeschaltete Flitzer wie den Hyundai Elantra N und den Kia Forte GT, neue Sportwagen wie den Nissan Z und natürlich auch die großen Pick-ups von Ford, Chevrolet und Ram mit ihren gewaltigen Turbodiesel-Aggregaten. Bei den „Best Car Awards“ der einst mächtigen US-Webseite „US News And World Reports“ sahnten vor allem Hyundai und Kia ab.

Die Fahrzeugpalette, die den Kunden in den USA zur Verfügung steht, präsentiert sich inzwischen deutlich interessanter und vielfältiger als der durch verzerrte CO2-Vorschriften zunehmend strangulierte Markt in Europa. Denn eines ist klar: Auch wenn sich die neue US-Regierung verbal und mit reichlich Subventionen für Elektroautos stark macht, so denkt sie gar nicht daran, andere Technologien zu verbieten. Und so sendete auch die Pressekonferenz, auf der US-Klimapäpstin Gina McCarty und Repräsentanten der Händlerschaft die elektrische Zukunft priesen, gemischte Signale aus. Toyota-Umweltchef Tom Stricker spannte vier Szenarien auf, in denen unterschiedliche Technologien am umweltfreundlichsten sind, und Gina McCarthy erteilte auf Nachfrage einem Enddatum für Verbrenner eine klare Absage: „Wir setzen keine willkürlichen Standards für die Zukunft.“

Noch bis zum 30. Januar ist die Messe im Zentrum der US-Hauptstadt geöffnet, und auch wenn die meisten offiziellen Botschaften um die Elektromobilität kreisen, so senden die Exponate in Wirklichkeit eindrucksvolle Signale in Richtung Technologieoffenheit. Wenn sich das draußen herumspricht, kommen vielleicht auch die Besucher wieder zurück. (aum/Jens Meiners)


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Bilder zum Artikel

Auto Show Washington 2022.

Auto Show Washington 2022.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: Nissan Ariya

Autoshow Washington 2022: Nissan Ariya

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: Vollelektrischer Chevrolet Silverado.

Autoshow Washington 2022: Vollelektrischer Chevrolet Silverado.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: Ford F-150 Lightning.

Autoshow Washington 2022: Ford F-150 Lightning.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: Toyota bZ4X.

Autoshow Washington 2022: Toyota bZ4X.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Rivian Pick-up.

Rivian Pick-up.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: Nissan Z.

Autoshow Washington 2022: Nissan Z.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: Ford Maverick.

Autoshow Washington 2022: Ford Maverick.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: 6,7-Liter-Turbodiesel von Ford.

Autoshow Washington 2022: 6,7-Liter-Turbodiesel von Ford.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners


Autoshow Washington 2022: Kia Sportage.

Autoshow Washington 2022: Kia Sportage.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jens Meiners