Fahrbericht Hyundai Staria Prime: Mit neun an Bord von Ort zu Ort

Hyundai erweitert das Modellangebot seines futuristisch designten Vans Staria. Zu den bislang nur mit sieben Sitzplätzen ausgestatteten Versionen gesellt sich eine neunsitzige Variante. Auch die gibt es immer mit einem 177 PS starken 2,2-Liter-Diesel und einer Automatik. Der Einstiegspreis für das frontgetriebene Modell beginnt bei 48.100 Euro, das sind gut 10.000 Euro weniger als für den etwas luxuriöseren Siebensitzer.

Die Karosserie des 5,25 Meter langen Staria mutet unvermindert utopisch an, jeweils eine Schiebetür auf jeder Seite des Fonds gewährt komfortables Einsteigen. Beide öffnen ebenso wie die Heckklappe elektrisch. 1300 Euro kostet das Easy-Entry-Paket. Das digitale Cockpit gehört zum Serienstandard, Tachometer und Drehzahlmesser werden quasi analog dargestellt. Die Module dienen bei Bestellung des Park-Pakets für 750 Euro gleichzeitig zur Überwachung des toten Winkels. Beim Abbiegen erscheinen gestochen scharfe Bilder vom rückwärtigen Verkehrsgeschehen, die von zwei Kameras aufgenommen werden.

Der Allradantrieb, der das Traktionsverhalten deutlich verbessert, kostet moderate 2000 Euro Aufpreis, ist aber je nach Einsatzzweck mehr als hilfreich. Von den 4700 für dieses Jahr geplanten Staria-Verkäufen sollen nur 52 Prozent von Privatkunden übernommen werden, so die Annahme von Hyundai-Chef Jürgen Keller. 48 Prozent sollen dagegen in gewerblich betriebenen Flotten unterwegs sein und die können durchaus auch im Bergland daheim sein, wo immer noch im Winter mit schneeglatten Straßen zu rechnen ist. Die Aufpreisliste ist sehr überschaubar, lediglich das Panoramadach muss mit 1200 Euro extra bezahlt werden, für Metalliclack werden 330 bis 950 Euro fällig.

Zu Hause ist der Staria in der Stadt, auf dem Land und der Autobahn gleichermaßen. Das Rangieren fällt dank der übersichtlichen Karosserie leicht, die Lenkung arbeitet mit mustergültiger Präzision und die Federung erfüllt hohe Ansprüche. Zwar bleibt eine gewisse Seitenneigung in Kurven nicht aus, aber auch bei eiliger Fahrt bringt den Van kaum etwa aus der Ruhe. Der Motor spricht weich an, 430 Newtonmeter Drehmomentspitze sorgen zumindest bis etwa 120 km/h für ordentlichen Dampf. Dennoch vergehen beim Sprint von 0 auf 100 km/h zähe 12,4 Sekunden. Das Spitzentempo geht mit 185 km/h in Ordnung, allerdings gehört der Staria bei einem Verbrauch von 8,5 Liter nach WLTP-Fahrzyklus nicht gerade zur Sparfuchs-Riege.

Einen großen Vorteil bietet der Neunsitzer, verglichen mit dem siebensitzigen Staria, beim Transportvolumen. Denn hier können die Rückenlehnen der hinteren Sitzreihen umgeklappt werden, das Stauvermögen steigt dadurch auf bis zu 1300 Liter. Das Raumangebot ist auf allen Plätzen sehr ordentlich, nur der mittlere Sitz auf der vorderen Bank ist knapp geschnitten um die nötige Ellbogenfreiheit für den Chauffeur zu schaffen. Und wer einen Topper auf die Polster legt, kann durchaus auch behelfsmäßig im Hyundai übernachten. Das Privacy-Glas schütz hinreichend vor neugierigen Blicken. Das bietet sich jedoch nur im Sommer an, denn eine Standheizung findet sich nicht im Angebot des Importeurs. Auch bei der Anhängelast ist die koreanische Bulli-Alternative bescheiden: Egal ob Front- oder Allradantrieb, es bleibt bei gerade mal 1500 Kilogramm. (cen/Michael Kirchberger)

Daten Hyundai Staria Prime

Länge x Breite x Höhe (m): 5,25 x 2,00 x 2,00
Radstand (m): 3,27
Antrieb: R4-Turbodiesel, 2199 ccm, Turbo, FWD, Automatik
Leistung: 130 kW / 177 PS bei 3800 U/min
Max. Drehmoment: 430 Nm bei 1500–2500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,4 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 8,5 Liter
CO2-Emissionen: 222 g/km
Leergewicht / Zuladung: min. 2367 kg / max. 593 kg
Kofferraumvolumen: 117–1300 Liter
Max. Anhängelast: 1500kg
Wendekreis: 12 m
Basispreis: 48.100 Euro


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Hyundai Staria Prime.

Hyundai Staria Prime.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger


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