Brüssel trickst bei den Kosten für die Euro-7-Abgasvorschriften

Mit den erwartet deutlichen Worten wehrt sich heute der europäische Verband der Automobilhersteller ACEA gegen den vorliegenden Entwurf der EU-Kommission für die neuen Emissionsgrenzwerte bei Personenwagen. Der Euro-7-Vorschlag würde zu direkten Kosten führen, die vier bis sechs Mal höher lägen als die von der Kommission angegebenen Kosten.

In seinem aktuellen Statement legt ACEA Wert auf die Feststellung, auch weiterhin der Emissionsreduzierung verpflichtet zu sein. „Doch führe der vorliegende Euro-7-Vorschlag uns keineswegs diesem Ziel näher, da er nur äußerst geringe Fortschritte für extrem hohe Kosten erreichen wird“, stellt Acea klar. Die geplanten Grenzwerte verteuerten die Herstellkosten von Personenwagen, Lieferwagen und Vans sowie für Lkw und Busse. Eine Studie von „Frontier Economics“ geht davon aus, dass Personenwagen und Vans mit Verbrennungsmotoren etwa 2000 Euro teurer werden müssten.

Bei Lkw und Bussen würden die Mehrkosten an die 12.000 Euro heranreichen. Die Kommission geht in ihren Zahlen von 180 Euro bis 450 Euro Mehrkosten bei Personenwagen und von plus 2800 Euro für Lkw und Busse aus. Die Studie der ACEA geht also um das vier- bis zehnfache höhere Kosten als die EU aus.

Mit dem Euro-6/VI-Regelwerk arbeite die EU mit den weltweit anspruchsvollsten Standards für Emissionen wie NOx und Partikel. Bei der heutigen Technologie seien Schadstoffe in den Abgasen von Verbrennern kaum noch messbar. Sigrid de Vries, ACEA-Director General: „Mit der Elektrifizierung kann für die Umwelt und die Gesundheit mehr erreicht werden, wenn parallel dazu ältere Verbrenner gegen Fahrzeuge mit Euro 6/VI ausgetauscht werden.“ Zumal – so de Vries – Euro 7 die indirekten Kosten erhöhen würden zum Beispiel durch höheren Kraftstoffverbrauch um bis zu 3,5 Prozent, was beim Pkw über die Nutzungsdauer weitere 650 Euro Mehrkosten für Pkw und rund 20.000 Extra-Euro für Lkw bedeute. Diese indirekten Kosten ignoriere die EU bei ihrer Kostenschätzung vollständig, so de Vries. (aum)


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Foto: Autoren-Union Mobilität/ACEA