IAA 2023: BYD baut weiter an seinem Traum

Der Name ist Programm. Der chinesische Hersteller Build Your Dreams (BYD) arbeitet beständig daran, seinen Traum zu verwirklichen, auch in Europa zu einem führenden Anbieter von Elektrofahrzeugen zu werden. Zum ersten Mal auf der IAA Mobility in München präsent, zeigen die „Träumebauer“ auf einem der größten Messestände, mit den drei neuen Modellen Dolphin, Seal und Seal U, wie sie den Markt erobern wollen.

BYD wurde Mitte der 1990er Jahre als Batterieproduzent gegründet. Bisher haben die Chinesen, nach eigenen Angaben weltweit größter Hersteller von Elektromobilen, fünf Millionen Elektroautos weltweit abgesetzt und verkaufen ihre Modelle aktuell auf 15 europäischen Märkten. Außerdem ist das Unternehmen auch Marktführer bei elektrischen Bussen und hat in der EU bisher 600.000 Energiespeicher für Haushalte verkauft.

Das Design der dem europäischen Geschmack angepassten Modelle entsteht im neuen Designzentrum in Shenzhen. Die Kreativabteilung mit 600 Designern wird von dem in Oberstdorf geborenen Wolfgang Egger geleitet, der zuvor für Audi, Lamborghini, Italdesign und Alfa Romeo gearbeitet hat. Insgesamt sind rund 1000 Kreative an zehn internationalen Standorten an der Gestaltung der BYD-Modelle beteiligt.

Inzwischen denken die Verantwortlichen der Marke sogar sehr laut über eine europäische Produktion nach. Angeblich haben die Chinesen ein Auge auf das Ford-Werk in Saarlouis geworfen, das in zwei Jahren geschlossen wird. Beide Unternehmen hüllen sich über diese Pläne in Schweigen.

Neben den drei auf der IAA in München vorgestellten Modellen Dolphin, Seal und Seal U zeigte BYD in München mit dem Denza D9 einen Vertreter der klassischen chinesischen Designsprache. Die dortigen Hersteller haben offensichtlich eine ausgeprägte Leidenschaft, zusätzliche Marken zu gründen, um die verschiedenen Wünsche der Kundschaft zu erfüllen. Denza wurde im Jahr 2011 als Gemeinschaftsprojekt von BYD und Daimler geründet und brachte 2014 das erste Serienmodell auf den Markt. Inzwischen haben die Stuttgarter ihren Anteil von 50 auf zehn Prozent reduziert.

Der D9 beeindruckt mit einer äußerst aggressiven Frontpartie im traditionellen China-Protzdesign. Hinter den wuchtigen Chromspangen des Luxus-Familientransporters, die wie die Krallen eines Raubvogels wirken, arbeitet ein 1,5 Liter-Turbovierzylinder, der als Plug-in-Hybrid mit einem Elektromotor gekoppelt ist, was sich, je nach Version, in eine Systemleistung von 300 bis 400 PS (221 bis 294 kW) übersetzt. Die kombinierte Reichweite soll, nach der chinesischen Messmethode bei bis zu 1040 Kilometern liegen, maximal 190 davon elektrisch. Für die vollelektrische Version verspricht BYD maximal 600 Kilometer. Die Ladeleistung liegt bei bis zu 166 kW, so dass in zehn Minuten 150 Kilometer „getankt“ werden können.

Das selbstbewusste Design kommt bei den chinesischen Kunden offensichtlich gut an – in den ersten acht Monaten wurden vom D9 mehr als 55.000 Fahrzeuge verkauft. In dem 5,25 Meter langen Van können bis zu sieben Menschen auf drei Sitzreihen transportiert werden. Dann schrumpft das Gepäckabteil allerdings auf eine nur noch symbolische Größe.

Die Menschen in der ersten und zweiten Reihe können unter dem großzügigen Panoramadach während der Fahrt eine durchaus angenehme Massage genießen, außerdem besitzen die Ledersitze eine Kühl- und Heizfunktion, und natürlich ist der Denza D9 ständig online und besitzt ein umfangreiches Infotainmentsystem. Insgesamt sieben Bildschirme stehen bereit, und in dem Kühlschrank zwischen den Frontsitzen werden gekühlte Getränke für die Fahrt vorgehalten. Die Einzelsitze im Fond lassen sich in komfortable Liegesitze verwandeln.

In China kostet der Luxus-Van als Hybrid umgerechnet je nach Variante zwischen 47.000 und 64.000 Euro, die Elektroversion zwischen rund 57.000 und 67.000 Euro. Ob der Denza D9 nach Europa kommt, ist noch nicht endgültig entschieden. Auf jeden Fall wäre den Besitzern die Aufmerksamkeit der Straße sicher. (cen/ww)


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Bilder zum Artikel

IAA Mobility 2023: Denza D9.

IAA Mobility 2023: Denza D9.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Walther Wuttke


IAA Mobility 2023: Denza D9.

IAA Mobility 2023: Denza D9.

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IAA Mobility 2023: Denza D9.

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IAA Mobility 2023: Denza D9.

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IAA Mobility 2023: Denza D9.

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BYD Dolphin.

BYD Dolphin.

Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD


BYD Dolphin.

BYD Dolphin.

Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD


BYD Seal.

BYD Seal.

Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD


BYD Seal.

BYD Seal.

Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD


BYD Seal.

BYD Seal.

Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD


BYD Seal.

BYD Seal.

Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD


BYD Seal.

BYD Seal.

Foto: Autoren-Union Mobilität/BYD