Stellantis parkt die Nutzfahrzeuge seiner Marken unter einem Dach

Für Stellantis spielen die leichten Nutzfahrzeuge eine ständig wachsende Rolle. Aktuell übersetzen sich die pro Jahr 1,6 Millionen verkauften Transporter in ein Drittel des Nettoumsatzes des europäisch-amerikanischen Automobilkonzerns. Bis zum Jahr 2030, so die jetzt vorgestellten Pläne, soll sich dieser Wert verdoppeln und der Anteil der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge auf 40 Prozent steigen. Die Einnahmen aus dem Serviceaktivitäten sollen auf fünf Milliarden Euro steigen.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Nutzfahrzeugaktivitäten in der neuen Einheit „Pro One“ zusammengefasst. In dieser Abteilung werden die strategischen Entscheidungen für die Marken Citroën, Opel/Vauxhall, Peugeot, Fiat Professional und der amerikanischen Konzerntochter RAM definiert, die danach von den einzelnen Unternehmen realisiert werden, wobei die einzelnen Marken weiter die Verantwortung für die Produkte tragen.

„Mit Pro One“, so Stellantis-Nutzfahrzeug-Chef Jean-Philippe Imperato, „stärken wir unser Konzept sechs starke Marken, eine gemeinsame Kraft. Angesichts der immer komplexer werdenden Kundenerwartungen, bieten wir für jeden spezifischen Bedarf eine maßgeschneiderte Lösung an“. Deshalb sind auch die 400 weltweiten Partner für Nach- und Umrüstung Teil des Konzeptes „Pro One“, um Produktions- und Liefervorlaufzeiten zu verkürzen. Für die Kundschaft stehen insgesamt 800.000 Kombinationen zur Verfügung. Die Umbauer können in Zukunft auch das Angebot „e-Power Take Off“ nutzen, um die Umrüstungen zu elektrifizieren.

„Pro One“, so Xavier Peugeot, bei Stellantis für die leichten Nutzfahrzeuge zuständig, „ist ein internes Projekt, mit dem wir die Aktivitäten bei den Transportern verstärken wollen. Der Kunde wird auch in Zukunft zu seinem Markenhändler gehen. Es wird bei den Händlern keine Pro-One-Abteilung geben. Für den Kunden ändert sich nichts.“

Parallel zur Einführung von Pro One zeigte Stellantisauf dem Testgelände Balocco in der Nähe von Mailand auch die runderneuerten Transporter der sechs Marken, die sich beim Frontdesign nun den Personenwagen anpassen. Die Diesel-Antriebe wurden überarbeitet und kommen verbrauchsoptimiert zu den Kunden. Die drei Leistungsstufen können sowohl mit manuellem als auch Automatikgetriebe geordert werden, und die Verbrauchswerte sinken je nach Motor um neun bis 15 Prozent. Eine neue Abgasbehandlung senkt zudem den CO2-Ausstoß. Gleichzeitig wurde das Cockpit der Modelle komplett überarbeitet, und die neuen Fahrzeuge können „over the air“ aktualisiert werden. Die Scheinwerfer besitzen nun LED-Technik, und die Reichweite der mittleren elektrischen Transporter steigt bei der neuen Generation auf 330 Kilometer. Bei den großen Lieferwagen steigt die Reichweite gegenüber den Vorgängermodellen um 140 Kilometer auf 420 Kilometer – Bestwert in der Klasse. Insgesamt sechs Karosserieformen mit jeweils zwei Längen und einem Ladevolumen bis zu 6,6 Kubikmetern stehen im Angebot.

Neben den konventionell und elektrisch angetriebenen Fahrzeugen setzt Stellantis weiter auf die in Rüsselsheim bei Opel entwickelte Brennstoffzellen-Technologie. Mitte kommenden Jahres werden auch die großen Transporter mit dieser Technik auf den Markt kommen. Die Entwickler versprechen eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. „Wir werden in diesem Jahr“, erklärt Xavier Peugeot, „unser Ziel von 1000 Brennstoffzellen-Transportern erreichen. Wir planen in Zukunft 5000 Einheiten, das hängt aber auch vom Ausbau der Infrastruktur in den kommenden Jahren ab.“

Zur Strategie der neuen Einheit Pro One gehört auch das Nachrüstungsprogramm Qinomic. Damit soll die Lebensdauer von Transporterflotten durch eine preiswerte und erschwingliche Umrüstung auf eine Elektrifizierung verlängert werden.

Pro One umfasst insgesamt mehrere Bereiche. Dazu gehört neben dem umfangreichsten Angebot bei Transportern die Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge sowie die maßgeschneiderten Angebote der mehr als 20.000 Händlern weltweit, die enge Zusammenarbeit mit Nach- und Umrüstern sowie 100 Prozent vernetzte Dienste. Bis Ende des Jahres werden alle Transporter und Pickups vernetzt sein, um zusätzliche Software-Funktionen nutzen zu können.

In den USA wird auch der Pick-up-Spezialist RAM in eine elektrische Zukunft rollen. In den kommenden zwei Jahren werden vier elektrifizierte Pick-ups, darunter der neue Ram 1500 REV und ein Modell mit Brennstoffzelle auf den Markt rollen. Als erstes E-Modell soll noch dieses Jahr der elektrisch angetriebene RAM Pro Master EV vorgestellt werden. (cen/ww)


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Bilder zum Artikel

Die Van-Baureihen der Marken Citroën, Fiat, Opel, Peugeot und Vauxhall von Stellantis.

Die Van-Baureihen der Marken Citroën, Fiat, Opel, Peugeot und Vauxhall von Stellantis.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Stellantis


Leichte Nutzfahrzeuge der Marken Citroën, Fiat, Opel, Peugeot und Vauxhall von Stellantis.

Leichte Nutzfahrzeuge der Marken Citroën, Fiat, Opel, Peugeot und Vauxhall von Stellantis.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Stellantis