Mazda Epic Drive: Mit dem Wankel durch die Lavafelder

Wer in Island unterwegs ist, bewegt sich im wahrsten Wortsinn auf einem dünnen Boden, der jederzeit aufbrechen kann. Nirgendwo auf der Welt sind geologische Aktivitäten spürbarer als auf der Insel, durch die sich die Trennlinie zwischen der eurasischen und nordamerikanischen Kontinentalplatte erstreckt. Und das hat Folgen: 35 aktive Vulkane, die immer wieder mal ausbrechen, sind die Folgen der hier besonders durchlässigen Erdkruste. Ein Teil von ihnen bildete die Kulisse für den „Mazda Epic Drive“.

Aktuell erleben die Einwohner von Grindavik in der Nähe des internationalen Flughafens Keflavik die Macht der Geologie, die die Insel knapp unterhalb des Polarkreises regelmäßig erschüttert. Unter dem Ort droht eine Magmablase, Lava an die Erdoberfläche zu befördern und die Kleinstadt zu zerstören.

Das Ergebnis der unruhigen Verhältnisse im Untergrund ist eine einmalige Landschaft. Die Fahrt über die mit 20 Millionen Jahre vergleichsweise jungen Insel führt durch Lavawüsten, an Eiskappen und allgegenwärtigen Vulkanen vorbei, die zurzeit eine Pause vor ihren nächsten Ausbrüchen eingelegt haben. Unvergessen der Ausbruch des Eyjafjallajökull, der im Jahr 2010 den internationalen Flugverkehr weitgehend zum Erliegen brachte. Die Isländer begegnen den Naturschauspielen auf ihrer Insel mit Gelassenheit und pilgern zu den Vulkanen, um das Schauspiel zu erleben.

Während viele Besucher die Wanderschuhe anziehen, um die wilde Landschaft zu erleben, steigt der Isländer lieber in seinen Geländewagen und trotzt so dem wandelbaren Wetter, das an einem Tag Kostproben der vier Jahreszeiten – von Frost über Schneetreiben bis zu strahlenden Sonnenschein – liefern kann. So auch beim „Mazda Epic Drive“, der von Reykjavik aus in den Norden der Insel führte. Als Fahrzeug wählten die Japaner den Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV, mit dem die Marke ihren Anspruch unterstreicht, möglichst viele Antriebskonzepte anzubieten, um so den CO2-Ausstoß zu reduzieren. „Es gibt für uns nicht nur einen Weg in die CO2-neutrale Zukunft“, erklärt ein Mazda-Sprecher vor dem Start der Tour.

Als Antrieb kommt in dem kompakten Viertürer eine serielle Hybridlösung zum Einsatz, die eine rein elektrische Reichweite von 85 Kilometern (im Stadtverkehr sind es 110 Kilometer) ermöglicht, die für die täglichen Touren ausreicht. Bei längeren Strecken, zum Beispiel durch die aufregenden Landschaften Islands dient ein Einscheiben-Wankelmotor mit 75 PS (55 kW) und 830 Kubikzentimeter Kammervolumen als Generator, um zusätzliche elektrische Energie zu erzeugen, so dass sich die Gesamtreichweite auf bis zu 680 Kilometer verlängert. Bei Tempo 140 ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht – in Island ein allenfalls symbolischer Wert, denn schneller als 90 km/h ist nirgendwo erlaubt, und wer als Temposünder von der Polizei erwischt wird, riskiert eine Strafe von einigen hundert Euro, die direkt vor Ort kassiert wird.

Die isländischen Straßenverhältnisse verlangen nach soliden Fahrzeugen, um auf den mitunter durchwachsenen Fahrbahnen bestehen zu können. Der durchschnittliche isländische Automobilist greift allein schon wegen des weitgehend fehlenden Öffentlichen Nahverkehrs deshalb zu Landcruiser und Co., doch auch der eher für den Asphaltdschungel der Großstadt entwickelte MX-30 e-Skyactive R-EV bewältigt problemlos die Schotter- und Schlaglochpisten, die mitunter überraschend den Asphalt ablösen. Dank der mit Spikes ausgerüsteten Reifen – in Deutschland nur noch bei Fahrrädern legal – ist auch auf Eis und Schnee stets genügend Grip bei der Fahrt durch die spektakuläre Landschaft vorhanden. Immer wieder erinnern die am Straßenrand aus dem Boden aufsteigenden Rauchwolken von der vulkanischen Aktivität im Untergrund.

Mit seinem unkonventionellen Antriebskonzept passt der kompakte Mazda gut in die isländischen Pläne zur Klimaneutralität. Dem Land ist es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, die geothermische Energie zu nutzen, so dass sich das Land heute zu 85 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen selbst versorgt.

Schon 2021 trat Mazda als erster Automobilhersteller überhaupt der e-Fuel Alliance bei, die sich zum Ziel gesetzt hat, mit CO2-neutralen Kraftstoffen und Wasserstoff die Emissionen des Verkehrs zu reduzieren. Bis zum Jahr 2030 sollen die Modelle der Marke elektrifiziert sein. Allerdings werden auch nach diesem Datum viele Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs sein. „Deshalb spielen bei Mazda auch e-Fuels eine wichtige Rolle, um die CO2-Ziele schneller zu erreichen, weil sie nicht nur bei neuen Modellen, sondern auch bei den Bestandsfahrzeugen eingesetzt werden können“, erklärt ein Markensprecher in Reykjavik. Auch alternative Treibstoffe wie Biodiesel und -benzin sowie Wasserstoff gehren daher für Mazda zur Zukunftsstrategie einer CO2-freien Mobilität.

Auf Island produziert Carbon Recycling International in der George-Olah-Anlage e-Fuels, die aus klimaneutral erzeugtem Strom hergestellt werden. Der Treibstoff kann, so das Unternehmen, mittelfristig für einen Euro pro Liter hergestellt werden, so dass die Mobilität auch in Zukunft bezahlbar bleibe. An dem Unternehmen ist unter anderem der chinesische Geely-Konzern beteiligt. (cen)


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Bilder zum Artikel

Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Mazda


Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Mazda


Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Mazda


Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Mazda


Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV auf Island.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Mazda


Anlage auf Island zur Produktion von e-Fuels.

Anlage auf Island zur Produktion von e-Fuels.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Mazda