Jeep wird mehr und mehr elektrisch

Die Geländereifen des Jeep Wrangler krallen sich im Schnee fest. Trotz der groben Stollen haben alle vier ab und zu Schlupf. Schnee spritz auf, als der Wagen mit seinem Allradantrieb den Berg in den Tiroler Alpen emporklimmt. Es ist um die null Grad und es schneit ins Auto, denn die Türen des Wrangler sind ausgehängt. Der Schnee macht Schaltern, Instrumenten und Elektronik nichts aus. Hier ist alles wasserdicht. Auch die Antriebsbatterie des Plug-in-Hybrids im Unterboden ist mit einer Stahlplatte geschützt und wasserdicht eingepackt. Aufsetzer auf der buckeligen Piste sind also ungefährlich. Selbst durch 76 Zentimeter tiefes Wasser dürfte der Wrangler 4Xe fahren, ohne einen Kurzschluss zu riskieren.

Jeep wird elektrisch. Und wie das funktioniert, zeigt die US-Kultmarke bei einer Testfahrt und den verschneiten Bergen. Vom Erfolg des ersten batterieelektrischen Jeep, des Avenger, motiviert, wollen die Amerikaner in Europa ab 2030 nur noch Autos verkaufen, in denen zumindest ein Teil des Antriebs elektrisch ist. Der Avenger, „Car of the Year“ 2023, ist in Deutschland neben dem Wrangler Rubicon schon jetzt der meist verkaufte Jeep.

2024 wird der Avenger neben dem Elektro- und Benzinantrieb auch als Plug-in-Hybrid angeboten. Damit hält ein Allradantrieb Einzug in das Einstiegsmodell. Bisher war er ausschließlich mit Frontantrieb lieferbar. Dem Benzinmotor an der Vorder- wird dann eine elektrische Hinterachse zur Seite gestellt. Selbst wenn die Antriebsbatterie leer ist, kann der 1,3 Liter Turbobenziner genügend Saft an die hintere E-Maschine liefern, so dass sich der Avenger aus Schneewehen oder durch Schlammlöcher wühlt. 190 PS (140 kW) wird der Avenger 4Xe leisten, wovon 44 kW (60 PS) die hintere E-Maschine beisteuert. Rund 60 rein elektrische Kilometer dürften möglich sein. Der Preis soll unter 40.000 Euro liegen.

Der Jeep Wrangler 4Xe ist ebenfalls ein Plug-in-Hybrid. 380 PS (280 kW) leisten E- und Benzinmotor zusammen. Die 17,5 kWh große Batterie sorgt für bis zu 55 elektrische Kilometer, bevor der Zwei-Liter-Turbobenziner ran muss. Der Elektromotor ist in das Acht-Gang-Automatikgetriebe von ZF integriert. Es werden also immer beide Achsen angetrieben. Damit schiebt sich der Wrangler problemlos durch den tiefen Schnee und klettert bis zu 37 Grad steile Böschungen hoch. Eine Geländeuntersetzung sowie ein oder zwei Sperren sind je nach Ausstattung an Bord. Keine Wunder, dass die Bergfahrt bei Schnee kein größeres Problem ist.

Der luxuriöse Jeep Grand Cherokee 4Xe hat die gleiche Motorenkombination wie der Wrangler. Aber auch einen vollelektrischen Luxus-SUV wird es von Jeep geben, den Wagoneer S: Er soll 600 Kilometer Reichweite und eine Beschleunigung in 3,5 Sekunden auf 100 km/h bieten. Mit dem Modellnamen knüpft die Marke an das erste Luxus-SUV der Automobilgeschichte an: Der Wagoneer der ersten Generation vereinigte bereits 1963 die Geländegängigkeit eines Jeep mit dem Komfort einer Limousine. Der Wagoneer S wird Ende 2024 erwartet. Im Jahr darauf folgt der robuste Recon, ein vollelektrischer Offroader: 100 Prozent elektrisch, 100 Prozent Jeep, verspricht das Konzept. Wie man das vom Erfinder des Geländewagens auch erwarten darf. (cen)


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Bilder zum Artikel

Jeep Wrangler 4Xe.

Jeep Wrangler 4Xe.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jeep


Jeep Wrangler Unlimited Rubicon.

Jeep Wrangler Unlimited Rubicon.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jeep


Jeep Avenger.

Jeep Avenger.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jeep


Jeep Grand Cherokee.

Jeep Grand Cherokee.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jeep


Jeep Grand Cherokee.

Jeep Grand Cherokee.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Jeep