Fahrbericht Toyota Yaris: Verjüngungskur für den Bestseller
7. Februar 2024
Toyota belässt es bei der Konzentration auf innere Werte und lässt äußerlich alles beim Alten. Nur die neue Zweifarb-Lackierung in Neptun Blue mit schwarzem Dach und das neue Design der Fünf-Speichen-Felgen machen den Unterschied. Umso mehr kümmerten sich die Entwickler um eine Neugestaltung des Innenraums. Sie spendierten dem Bestseller der Marke in Deutschland in den vier oberen Versionen einen etwas stärkeren Antrieb als in den vier Basis-Ausgaben und konzentrierten sich zudem auf eine weiterentwickelte und damit in seiner Klasse beispielhafte Sicherheitsausstattung.
Weil es nunmehr keine Wahl mehr für Yaris-Interessenten gibt, auf einen reinen Benziner auszuweichen und nur noch eine Entscheidung zwischen zwei Vollhybrid-Versionen möglich ist, macht sich das im Preis bemerkbar. War bislang noch ein Fahrzeug aus dieser Modellreihe ohne Elektromotor für knapp über 20.000 Euro zu haben, kostet jetzt ein leicht elektrifizierter, aber zugegebenermaßen bereits in der bescheidenen Ausgabe Comfort üppig ausgestatteter Yaris mindestens 25.500 Euro.
Geringer Durst
Neu ist eine 130 PS (96 kW) starke Variante des 1,5-Liter-Hybridmotors. Er ergänzt die etwas schwächere Ausführung mit 116 PS (85 kW). In beiden Versionen steckt der gleiche Reihendreizylinder mit 92 PS (68 kW). Den Leistungsunterschied verantwortet allein das Elektroaggregat – das eine mit (59 kW) 80 PS und das andere mit 62 kW (84 PS), wobei das kräftigere den vier oberen von insgesamt acht Ausstattungsvarianten vorbehalten bleibt.
Gleichzeitig bleiben aber Verbrauch und damit die CO2-Emissionen auf umweltschonendem Niveau. Stolz verkündet Toyota: „Der Yaris bleibt auch als 130-PS-Hybrid mit 95 bis 96 Gramm pro Kilometer Klassenbester. Die 116-PS-Version trumpft mit nochmals niedrigeren CO2-Emissionen von 87 bis 91 Gramm proKJilometer auf.“ Umsonst ist jedoch der Gewinn von einer halben Sekunde weniger Zeit, die der stärkere Yaris sowohl bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h als auch von 80 auf 120 km/h benötigt, nicht zu haben. Er kostet mindestens 6400 Euro (Differenz zwischen der Basisversion Comfort und der untersten Komfortversion Style).
Darüber, wie hoch die elektrische Reichweite des Kleinwagens ausfällt, hüllt sich Toyota in Schweigen. Bei ersten Fahrversuchen rund um die spanische Stadt Sitges, etwa 30 Kilometer südlich von Barcelona, zeigte sich, dass sich der Dreizylinder bei einem beherzten Tritt aufs Gaspedal recht vernehmlich zu Wort meldet. Erst bei zurückhaltender Fahrweise, wenn in erster Linie Strom fließt, verbreitet sich wieder angenehmere Ruhe.
Andererseits macht es richtig Spaß, den Kleinen auf kurvenreichen Landsträßchen einmal so richtig an die Kandare zu nehmen, weil das Fahrwerk mit verhältnismäßig langem Radstand und breiter Spur dann zeigen darf, was es kann. Solange sich der Mensch am Lenkrad den physikalischen Grundgesetzen unterwirft, folgt der nur knapp vier Meter kurze Kleinwagen gehorsam wie auf den sprichwörtlichen Schienen den Lenkbefehlen. Informationen über den Fahrbahnzustand bleiben keineswegs im Verborgenen und zügig gemeisterte Links-Rechts-Passagen gehen so leicht von der Hand wie Könnern ein Slalom auf der Skipiste.
Darüber hinaus spielen die bescheidenen Außenmaße des Kleinen auch im Stadtverkehr oder älteren Parkhäusern eine äußerst positive Rolle, wo Dickschiffe oft an ihre Grenzen stoßen. Die kurzen Überhänge und der Wenderadius von nur 5,2 Metern (mit 16-Zoll-Rädern) tragen zur Flexibilität im Stadtverkehr bei und erleichtern das Manövrieren und Einparken.
Innen geht es wohnlich zu, die vorderen Sitze sind ergonomisch vernünftig gestaltet, bieten guten Seitenhalt und lassen auch längere Fahrten ermüdungsfrei überstehen. Nur hinten geht es etwas eng zu, ebenso wie im Kofferraum, wenn die Rücksitze aufrecht bleiben. Soft-Touch-Oberflächen an der Armaturentafel, weiche Filzeinsätze in den Türverkleidungen, eine breite vordere Konsole, eine niedrige Abdeckung der Fahrerinstrumente und ein sportliches Lenkrad mit kleinem Durchmesser sorgen für ein ansprechendes und luftiges Ambiente
Sicherheit ist Trumpf
Bereits die vorherige Generation des Yaris konnte mit einer umfangreichen
Sicherheitsausstattung aufwarten. Nun gibt es noch ein paar weitere Verbesserungen, die das Autofahren sicherer und einfacher machen sollen. Die Assitenzsysteme bündelt Toyota unter dem „Toyota Safety Sense“, eine Art siebter Sinn, der häufige Unfallrisiken erkennen, davor warnen und bei Bedarf mit gezielter Brems- und Lenkunterstützung eingreifen können soll.
Dazu gehören zum Beispiel eine Frontkamera und neue Radarsensoren, die für eine erheblich bessere Erkennung von Gefahren sorgen sollen. Erkannt werden herannahende Fahrzeuge auf zwei Fahrspuren sowie Radfahrer und Fahrzeuge, die an einer Kreuzung von der Seite kommen. Weitere Unterstützung um die Sicherheit zu erhöhen sind zum Beispiel ein Verzögerungsassistent, der für ein sanftes Abbremsen sorgt, wenn Fahrerin oder Fahrer beim Einfahren in eine Kurve oder bei der Annäherung an ein langsameres vorausfahrendes Fahrzeug den Fuß vom Gaspedal nehmen. Der Lenkassistent erkennt eine vorausliegende Kurve und passt die Lenkkraft so an, dass die Reise gleichmäßig und stabil durch die Kurve erfolgt.
Optional erhältlich ist beispielsweise eine Warneinrichtung, die beim Öffnen der Türen optisch und akustisch Alarm schlägt, wenn sich andere Verkehrsteilnehmer von hinten nähern. Neue Systeme erhöhen auch die Sicherheit beim Überholvorgang: Die Überholhilfe verhindert etwa das unbeabsichtigte Überholen auf der falschen Seite eines Fahrzeugs. Eine vorausschauende, an den Blinker gekoppelte Verzögerung hilft beim sicheren Einscheren mit angemessener Geschwindigkeit und ausreichend Abstand zu anderen Autos.
Bleibt die Frage, auf welche Käufergruppen Toyota mit dem neuen Yaris zielen will, dr künftig auch mit Over-the-Air-Updates frisch gehalten wird. Wie in Sitges zu erfahren war, dürften sich zum Beispiel ältere Kunden, deren Kinder aus dem Haus sind, für den Kleinen entscheiden oder auch Unternehmen für ihre Flotten. Nicht zu unterschätzen sei die Rolle, die der Yaris als Zweitwagen für die Familie spielen soll.
Unter den insgesamt acht unterschiedlichen Yaris-Versionen dürften sich – so glauben die Marketing-Strategen in der Kölner Deutschlandzentrale – rund die Hälfte der Kunden für die Ausstattungslinie Team Deutschland entscheiden, eine Art Sondermodell für den hiesigen Markt. Sie kostet 26.700 Euro und verfügt gegenüber der darunter befindlichen Ausstattungslinie Club, die 800 Euro teurer ist, über eine Mehrausstattung im Wert von 1150 Euro. Dazu zählen schlüsselloses Start-Stopp-System, sechs Lautsprecher, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, induktive Lademöglichkeit für Smartphones sowie Ambientebeleuchtung.
Es geht sogar noch billiger: Die monatliche Leasingrate – sofern es sich um Privatkunden handelt – beträgt für dieses Auto 249 Euro ohne Anzahlung. (cen)
Daten Toyota Yaris 1,5-l-Hybrid 116
Länge x Breite x Höhe (m): 3,94 x 1,70 x 1,50
Radstand (m): 2,56
Antrieb: R3, 1490 ccm, E-Motor, FWD, Aut.
Systemleistung: 85 kW / 116 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,7 Sek.
Durchschnittsverbrauch: 3,8–4,0 Liter
Effizienzklasse: C
CO2-Emissionen: 87–91 g/km
Leergewicht / Zuladung: min. 1090 kg / max. 525 kg
Kofferraumvolumen: 286–768 Liter
Max. Anhängelast: 450 kg
Basispreis: 25.500 Euro
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Toyota Yaris GR Sport.
Photo: Autoren-Union Mobilität/Toyota
Toyota Yaris.
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Toyota Yaris GR Sport.
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Toyota Yaris.
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Toyota Yaris „Premiere Edition“.
Video: Autoren-Union Mobilität/Toyota
Toyota Yaris „Premiere Edition“.
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Toyota Yaris GR Sport.
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