US-Händler spricht Klartext über Elektroautos
5. April 2024 Von Jens Meiners, cen
Hendrick nimmt kein Blatt vor den Mund: Die Elektrostrategie der vergangenen Jahre war „viel zu aggressiv“. Er teilt seine praktischen Erfahrungen, und zwar nicht aus irgendeiner Provinz, sondern aus der technikaffinen und wohlhabenden Gegend um San Francisco: „Für unsere Hybride von Lexus führen wir Wartelisten, die Lexus-Elektroautos müssen wir dagegen mit Preissenkungen verschleudern.“
Bei Audi sieht es nicht besser aus: „Wir haben teilweise 25.000 Dollar Rabatt gewährt, die Kunden haben trotzdem nicht angebissen.“ Und auch Mercedes-Benz bekommt sein Fett weg: „Mercedes hat all diese Elektroautos vorgestellt, aber ich bin Mercedes-Händler und wir hatten ein fürchterliches Jahr.“
Hendricks Beobachtungen decken sich mit den kostspieligen Erfahrungen zahlreicher Hersteller. Elektro-Start-ups wie Fisker stehen vor der Pleite, GM und Ford haben ihre optimistischen Planungen für Elektroautos deutlich zusammengestrichen. Und Stellantis will den neuen Dodge Charger, der eigentlich als reines Elektroauto angekündigt war, jetzt auch mit Verbrennungsmotoren bauen.
Auf der Sonntag endenden Automesse in New York dominieren Fahrzeuge mit klassischem Antrieb, und mittlerweile hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump das Thema für den Wahlkampf entdeckt. Die umstrittene Bevorzugung von Elektroautos schadet der Biden-Regierung inzwischen massiv und schmälert die Chancen des Präsidenten auf Wiederwahl.
Mit seinen knapp 50 Jahren Erfahrung im Autogeschäft weiß Hendrick auch, woran es liegt: „Der Kunde diktiert, was gebaut wird. Sie können die Menschen nicht zwingen, etwas zu kaufen, was sie nicht haben wollen.“ (cen)
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Rick Hendrick (Mitte) mit dem Honda NSX.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Honda
Lexus RX 500h.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Lexus
Mercedes-Benz EQS 53 AMG.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Mercedes-Benz
Fisker Ocean.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Fisker
Dodge Charger.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Stellantis