Fahrbericht Skoda Kodiaq: Schnell aufladen und viel einladen

Ist das noch ein Kompakt-SUV oder schon Mittel- bis Oberklasse? Die zweite Generation des Skoda Kodiaq überschreitet Klassengrenzen: Mit 4,76 Metern ist er sechs Zentimeter länger als der Vorgänger und auf Wunsch. Auch die mögliche Innen- und Komfortausstattung hat eher Oberklasse-Niveau: Eine Drei-Zonen-Klimaautomatik steht genauso in der der Liste der wählbaren Optionen wie cognacfarbenes Leder mit Kontrastnähten oder ein Head-up-Display. Aus dem Kodiaq, eigentlich Konzernbruder des VW Tiguan, ist ein kleiner Touareg geworden. Dessen erste Generation war exakt genauso lang.

Unter der mit scharfen Bügelfalten akzentuierten Motorhaube des Kodiaq stehen fünf Motorisierungen zur Wahl – vom 1,5-Liter Benziner mit milder Hybridisierung und 150 PS (110 kW) bis zum Plug-in-Hybrid, der 204 PS (150 kW) liefert. Auch ein Zwei-Liter Benziner mit 204 PS ist im Angebot. Zwei Dieselmotoren mit 150 PS und 193 PS (142 kW) bedienen die wiedererwachte Nachfrage der Kundschaft zum sparsamen Selbstzünder.

Dabei ist auch der PHEV ein Sparfuchs: Elektrisch betrieben fällt der Kodiaq iV nicht nur durch viel Drehmoment (340 Newtonmeter) und geräuschfreie Fortbewegung auf. Auch der Stromverbrauch ist für einen PHEV beachtlich gering: Die „über 100 Kilometer“ elektrische Reichweite, die Skoda verspricht, erscheinen nicht ganz unrealistisch. Der Teilzeitstromer ist nicht nur flott auf der Straße, sondern auch an der Ladesäule: Mit 50 kW Gleichstrom geladen, ist die Batterie in nur 25 Minuten auf 80 Prozent gefüllt. Jetzt macht Schnellladen auch mit einem PHEV Sinn.

Die WLTP-Normverbräuche stehen noch nicht für alle Modell fest, doch gegenüber dem kleineren Vorgänger konnte der CO2-Ausstoß des neuen Kodiaq Modell um 13 Prozent gesenkt werden.

Der jeweils stärkste Benziner und Diesel ist mit Allrad bestückt. Ansonsten ist Frontantrieb Standard. Alle Modelle sind serienmäßig mit einem Doppelkupplungsgetriebe ausgerüstet. Dessen Gangwahlhebel sitzt jetzt an der Lenksäule. Das schafft Platz in der Mittelkonsole für zwei induktive Handy-Ladeschalen. Darüber thronen drei runde Drehregler mit jeweils einem kleinen Bildschirm, Smart Dials genannt. Die äußeren beiden sind für Klimaanlage, Sitzheizung und – erstmals im Kodiaq – Sitzlüftung reserviert. Der mittlere Regler steuert bis zu vier Funktionen, die der Nutzer selbst auswählen kann, zum Beispiel die Lautstärke der Musikanlage, den Fahrmodus oder den Maßstab der Navigationskarte. Damit kombiniert Skoda den 10 oder 13 Zoll großen, berührungsempfindlichen Bildschirm des Infotainmentsystems mit haptischen Drehreglern. Genau solche Regler vermissen viele Kunden in manchen modernen Autos schmerzlich. Vor dem Fahrer zeigt ein Zehn-Zoll-Display die wichtigsten Fahrdaten an.

Ein Kundenärgernis vieler aktueller Modelle ist die nervige, von der EU aber vorgeschriebene Warnung vor zu hoher Geschwindigkeit. Obwohl sie im Kodiaq recht zuverlässig Tempolimits erkennt – sofern eine vernünftige Beschilderung vorhanden ist – und eher unauffällig warnt, wenn dieses überschritten wird, lässt sich der „Geschwindigkeitsassistent“ mit zwei Handgriffen an Lenkrad oder Bildschirm abschalten.

Die Navigation ist im Kodiaq serienmäßig. Wie in anderen Fahrzeugen auch zeigt sie aber die Schwächen solcher integrierten Systeme gegenüber der Navigation über das Handy. So war die Straßenkarte bei ersten Tests nicht immer auf dem neuesten Stand. Da trifft es sich gut, dass mittels Apple Carplay und Android Auto Smartphones drahtlos und schnell angebunden werden können.

Vernetzung ist beim Kodiaq ohnehin groß geschrieben: Mit der Skoda-App wird der er sogar zur Brieftasche und bezahlt automatisch Tank- oder Ladestopps. Sogar die Parkgebühr kann damit digital beglichen werden – falls der Parkplatzbetreiber das „Pay to Park“-System unterstützt. Der Kodiaq kann nicht nur automatisch einparken und sich sogar den Weg in der heimische Garage merken, um ihn dann ohne Fahrer zurückzulegen. In der Stadt hilft das System sogar bei der Suche nach einem freien Parkplatz. Auch das ist übrigens aktiver Umweltschutz, denn in manchen Städten ist ein Drittel des Verkehrs Parkplatz-Suchverkehr. Nachhaltigkeit macht sich auch im Innenraum bemerkbar. Mikrofaser, zum Teil aus recycelten Kunststoffen gewonnen, machen Sitzbezüge und Armaturenbrett zur haptischen Freude und lassen den Wunsch nach einer Lederausstattung vergessen.

Wie bei den anderen Skoda-Modellen ist auch der Kodiaq mit kleinen aber praktischen „Simply Clever“-Ideen bestückt – wie dem zweiten Handschuhfach vor dem Beifahrer oder dem Regenschirmfach in der Fahrertür. An allen vier Türen fährt beim Öffnen ein Kantenschutz aus. Und in der Mittelkonsole ist ein Display-Reiniger zum Entfernen von Fingerabdrücken versteckt.

Fahrdynamisch hilft dem Kodiaq ein Fahrwerk, dessen Dämpfer mit nun zwei Ventilen je nach Straßenzustand und Fahrweise gesteuert werden können. In Kurven neigt sich der 1,66 Meter hohe Wagen kaum zur Seite. Selbst auf kurvenreichen Strecken wird den Mitfahrenden hinten nicht schlecht.

Familienfreundlich ist auch der Kofferraum des gewachsenen Kodiaq: Zwischen 910 Litern und im Falle des iV 745 Litern fasst er bei fünf Sitzen und dachhoher Beladung. Bei umgeklappten Rücksitzen wächst der Laderaum auf umzugsfreundliche 2105 Liter. Bemerkenswert: Selbst die siebensitzige Variante bietet hinter der dritten Sitzreihe noch 340 Liter Stauraum. Der sechste und siebte Sitzplatz eignet sich – anders als beim Vorgänger – nicht mehr nur für Kinder.

Wie familienfreundlich der Preis ist, müssen die Kunden entscheiden: Mindestens 41.990 Euro stehen in der Preisliste für den 1,5 TSI m-HEV mit 48-Volt-Hybrid und Siebengang-DSG-Automatik. Die Mehrheit der Käufer sind ohnehin Firmenwagenfahrer und Flottenkunden. Bei den 900.000 Kodiaq-Käufern der ersten Generation waren es bis zu 80 Prozent. Aber auch die haben oft genug Familie und werden sich über den Größen- und Klassen-Zuwachs freuen. (cen)


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Skoda Kodiaq iV.

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Footage: Skoda Kodiaq iV.

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Footage: Media Launch Skoda Kodiaq.

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Video: Autoren-Union Mobilität/Skoda