Fahrbericht Peugeot E-3008: Fastback mit Elektroschub

Peugeot hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum kommenden Jahr will die Marke das breiteste Angebot an Elektroautomobilen aller europäischen Marken zu den Händlern rollen. Daran kann auch aktuell die merkliche Kaufzurückhaltung der Kundschaft nichts ändern, und mit dem neuen E-3008 baut Peugeot das Angebot weiter aus Vom Jahr 2030, so die aktuellen Planungen, sollen nur noch Elektromodelle abgesetzt werden.

Wie der Vorgänger kommt der E-3008 mit der Silhouette eines SUV-Coupés auf den Markt, die von der Marketingabteilung in Paris allerdings zu einem „Fastback-SUV“ umgewidmet wurde. Die Baureihe hat sich in den vergangenen sieben Jahren zu einem Erfolgsmodell entwickelt, von dem mehr als 1,32 Millionen Exemplare in 130 Ländern auf die Straße rollten. Der neue Fastback E-3008 nutzt die neue flexible Plattform STLA Medium, die Reichweiten bis zu mehr als 700 Kilometer ermöglicht, die der später im Jahr folgende Allrad E-3008 erreichen soll.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wurde der neue E-3008 von Beginn an als Elektromobil entwickelt. Zunächst kommen die Frontantriebversionen 157 kW (213 PS) und die Allradvariante mit 170 kW (230 PS) starken Antrieben auf den Markt, die beide, so die Verbrauchsnorm WLTP, erst nach 524 Kilometern an die Ladesäule rollen müssen. Und dort an einer 160 kW starken Schnellladestation rund eine halbe Stunde stehen, bis der Akku 80 Prozent erreicht hat. Die im Herbst folgende Version „Long Range“ mit Allradantrieb muss dann erst nach 700 Kilometern neu geladen werden.

Aktuell stammen die Batterien noch von BYD, doch von Sommer an wird der E-3008 mit in Frankreich produzierten Energiespeichern ausgestattet sein. Auch der Elektromotor und das Getriebe sind „Made in France“. „Mit dem Schritt zu einer lokalen Produktion wollen wir uns unabhängiger von möglichen Störungen in der Lieferkette machen“, erklärt Peugeot.

Mit dem E-3008 führt Peugeot eine neu Frontpartie ein, die rund um das neu gestaltete Markenzeichen entwickelt wurde. Die kompakten LED-Scheinwerfer (Serie für alle Varianten) sind in einer schlanken Linie platziert und passen sich automatisch der Verkehrssituation an. Dem neuen Design mussten alle Chromteile weichen, und überhaupt verzichteten die Kreativen auf dekorative Akzente, was dem Gesamteindruck aber nicht schadet.

Im Innenraum der GT-Variante blickt der Mensch hinter dem immer noch kleinen Lenkrad auf eine umfangreiche Informationszentrale, die sich über einen 21 Zoll messenden Bildschirm erstreckt. In der Basisversion Allure geht der Blick auf zwei jeweils zehn Zoll messende Bildschirme. Leider verzichtete Peugeot auf Tasten für die gängigen Aufgaben. Als „Ersatz“ kann der E-3008-Pilot allerdings die so genannten I-Toggles in der Mitte des Armaturenbretts mit individuellen Bedienwünschen programmieren. Für die Ambientebeleuchtung können acht verschiedene Farben gewählt werden.

Dank seines Radstands von 2,73 Metern bietet der E-3008 großzügige Raumverhältnisse auch im Fond, und das Gepäckabteil ist mit 520 Liter auch für den Familienurlaub geeignet. Und wenn das nicht reicht: Der Fastback-Stromer darf bis zu 1300 Kilogramm ziehen.

Einmal in Fahrt zeigt sich der Peugeot E-3008 als typischer, komfortbetonter Vertreter der Marke. Das überabeitete Fahrwerk (neue Front- und Hinterachse) stellt den lenkenden Menschen nicht vor Probleme, solange im Rahmen der physikalischen Gesetze gefahren wird. Die von der Aktionsgemeinschaft Gesunder Rücken zertifizierten Sitze bieten einen guten Seitenhalt, die meisten Fehler in der Infrastruktur werden entschärft, und bis Tempo 140 km/h halten sich die akustischen Belästigungen in Grenzen.

Für die Fahrt stehen vier Einstellungen bereit: „Normal“, „Eco“, „Sport“ und demnächst auch der „4WD-Modus“. Der 4,50 Meter lange E-3008 ist dank eines überschaubaren Wendekreises von 10,6 Metern das wendigste Elektro-SUV auf dem Markt. Für das Rangieren empfiehlt sich allerdings die Rückfahrkamera, die es aber nur als Option gibt. Der E-3008 rollt mit den üblichen Assistenzsystemen auf den Markt. Als Verbrauch verspricht Peugeot 17,7 kWh, ein durchaus realistischer Wert. Nach einer kurzen Ausfahrt rund um Rüsselsheim mit einem großen Autobahnanteil zeigte der Bordcomputer 17,9 kWh.

Neben der zweijährigen Garantie können E-3008-Kunden die Gewährleistung auf acht Jahre verlängern. „Mit jeder Inspektion verlängert sich die Garantie um zwei Jahre bis zu einem Zeitraum von acht Jahren oder 160.000 Kilometern“, erklärt Markensprecherin Silke Ripplinger.
Die Preisliste für den E-3008 beginnt bei 48.650 Euro für die Allure-Version. Für die Topvariante GT wechseln 54.450 Euro den Besitzer. Neben dem vollelektrischen 3008 steht noch eine Hybridversion bei den Händlern, die mindestens 39.250 Euro kostet. (cen)

Daten Peugeot E-3008

Länge x Breite x Höhe (m): 4,54 x 1,1,89 x 1,64
Radstand (m): 2,73
Antrieb: E-Motor, FWD
Gesamtleistung: 157 kW / 213 PS
Max. Drehmoment: 345 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,8 Sek.
Elektr. Reichweite: 524 km (WLTP)
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 16,8–17,7 kWh
Leergewicht / Zuladung: min. 2183 kg / max. 457 kg
Basispreis: 48.650 Euro


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Peugeot E-3008.

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