Trekka – der Land Rover von Skoda

Skoda was? Trekka? Nie gehört! Die Reaktion ist selbst bei Fachleuten immer die gleiche: Diese Modell kennt kaum jemand. Das ist wenig verwunderlich, denn der Skoda Trekka ist auf dieser Seite des Globus seltener als ein Ferrari 250 GTO und seine Geschichte ist so abenteuerlich wie sein kantiges Design. „Er wurde in Neuseeland gebaut, insgesamt 3000-mal“, sagt der stolze Besitzer eines Trekka, Jiri Valach, der uns auf eine Testfahrt mitnimmt.

Aber wie kommt Skoda nach Neuseeland? Die Marke hatte dort, wie in vielen Überseemärkten, schon vor der Wende einen festen Kundenstamm. Der Generalimporteur, Motor Industries International, kam in den 60er Jahren auf die Idee, ein Geländeauto mit der robusten Skoda-Technik zu bauen. Die findigen Ingenieure in Mlada Boleslav halfen bei der Entwicklung. Als Basis diente ein verkürztes Zentralrohrchassis des damaligen Octavia. Der Trekka ist nur 3,55 Meter lang. Gefertigt wurde er zwischen 1966 und 1972 in Otahuhu bei Auckland. Viele Teile lieferte das Werk im fernen Tschechien zu.

Ein paar Exemplare fanden auch den Weg nach Australien, Fidschi und andere Inselstaaten des Südpazifik. Überall bewährte sich der eckige Trekka – auch abseits der Straßen. Jiri schont sein Exemplar ebenfalls nicht, lässt es durch Schlaglöcher rumpeln und über Bodenwellen springen. Auf den beiden vorderen Stühlen lässt es sich dabei noch gut sitzen. Aber auf den hinteren Bänken, die wie beim frühen Land Rover längs zur Fahrtrichtung angebracht sind, wird es dann doch ungemütlich. An den englischen Stammvater aller Geländewagen erinnert auch das kantige Design des Trekka, vor allem die Front. Auch das hat einen praktischen Grund, denn so mussten alle Blecke höchsten in einer Dimension gebogen werden.

Wie es sich für ein Land mit Linksverkehr gehört, sitzt das dünne Zwei-Speichen-Lenkrad auf der rechten Seite. Einen Allradantrieb gibt es nicht. Ein Sperrdifferential lässt die angetriebenen Hinterräder nicht so schnell durchdrehen. Der 1,2 Liter Vierzylinder liefert 47 PS an ein Vier-Gang-Getriebe. Alle vier Räder sind einzeln aufgehängt, da ließ sich Skoda schon in den 60er Jahren nicht lumpen.

Unerschrocken brettert Jiri über die unwegsame Piste in Südspanien. Ausreichend Bodenfreiheit und das Zentralrohr-Chassis des Octavia schützen die Trekka-Technik vor Bodenkontakt. Hoch auf dem linken Kotflügel thront der Luftfilter. Flussdurchfahren im Neuseeländischen Outback verloren damit ihre Schrecken. Zwei Ersatzräder hängen hinten an den Kotflügeln. Am Heck ist griffbereit eine Schaufel angebracht, falls der Trekka im losen Untergrund dann doch mal stecken bleibt. Sie sieht unbenutzt aus. (cen)


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Skoda Trekka.

Skoda Trekka.

Foto: Autoren-Union Mobilität


Stolzer Besitzer eines Skoda Trekka: Jiri Valach.

Stolzer Besitzer eines Skoda Trekka: Jiri Valach.

Foto: Autoren-Union Mobilität


Skoda Trekka.

Skoda Trekka.

Foto: Autoren-Union Mobilität


Skoda Trekka.

Skoda Trekka.

Foto: Autoren-Union Mobilität


Skoda Trekka.

Skoda Trekka.

Foto: Autoren-Union Mobilität


Skoda Trekka.

Skoda Trekka.

Foto: Autoren-Union Mobilität


Skoda Trekka.

Skoda Trekka.

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Autor Guido Reinking am Skoda Trekka.

Autor Guido Reinking am Skoda Trekka.

Foto: Autoren-Union Mobilität


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Skoda Trekka.

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