Dacia Duster: Robuster Rumäne
25. April 2024 Von Walther Wuttke, cen
In den vergangenen Jahren hat Dacia auch das Design der Modelle ständig verfeinert, und die dritte Generation des Duster rollt jetzt mit einem vollkommen neuen Auftritt zu den Kunden. Wobei den Designern in Bukarest und Paris das Kunststück gelang, eine neue Form zu entwickeln, die gleichzeitig die typischen Elemente des Vorgängermodells übernimmt. Der neue Duster tritt nun deutlich stämmiger auf, die Motorhaube wirkt wesentlich markanter, und obwohl sich die Abmessungen nur minimal verändert haben, kommt die dritte Duster-Generation erwachsener auf den Markt. Die beim Vorgänger dominierende rundliche Form ist jetzt klaren Linien gewichen, die ohne zusätzliche Schmuckelemente auskommt. Stattdessen werden die Unterboden- und Radhausverkleidungen sowie die seitlichen „Schnorchel“ an den Vordertüren aus dem von Dacia und dem Chemieunternehmen Lyonell-Basell entwickelten Material Starkle gefertigt. Starkle besteht bis zu 20 Prozent aus Recyclingmaterial und enthält weiße Partikel, die bewusst nicht unter Lack versteckt werden.
Auch der Innenraum wurde gründlich überarbeitet. Zwar sind die Materialien wie bisher eher einfach, aber sauber verarbeitet, pflegeleicht und robust. Der Mensch hinter dem Lenkrad blickt auf eine sachlich gestaltete Informationszentrale, die aus einem digitalen Bildschirm vor dem Lenkrad (ab den Versionen Expression und Extreme) sowie einem zentralen 10,1 Zoll messenden Monitor besteht, über den sich die Abteilungen Infotainment und Navigation steuern lassen. Daneben helfen noch Tasten beim schnellen Zugriff auf die gängigen Einstellungen. Im Innenraum herrschen angenehme Platzverhältnisse, die Sitze erreichen einen guten Seitenhalt und haben eine ausreichend große Auflagefläche. Dank der neuen Plattform wuchs die Beinfreiheit im Fond um drei Zentimeter. Klingt wenig, bringt aber viel.
Der neue Duster nutzt die Konzernplattform CMF-B, die zuerst beim aktuellen Sandero eingesetzt wurde und die eine Elektrifizierung ermöglicht. Daher konnten die Entwickler den zuerst im Jogger eingesetzten Hybridantrieb nun auch in den Duster transplantieren. Die Kombination von Elektro- und Verbrennerantrieb summiert sich auf 140 PS (103 kW). Dazu verbündet sich der 1,6-Liter-Vierzylinder (94 PS /69 kW) mit zwei Elektromotoren (ein 49 PS/31 kW starkes E-Aggregat und einem Hochspannungs-Startergenerator) sowie einem nahtlos schaltenden kupplungslosen Multi-Mode-Automatikgetriebe. Die elektrische Energie speichert eine 1,2 kWh starke Batterie. Dieses Zusammenspiel soll in der Stadt einen elektrischen Anteil von bis zu 80 Prozent ermöglichen. Dacia verspricht einen Verbrauch von sechs Litern. Nach einer ersten Probefahrt meldete der Computer 6,4 Liter.
Die Konnektivität wurde ebenfalls gründlich überarbeitet und ermöglicht nun Updates aus der Ferne, sodass die Kunden auf den Werkstattbesuch verzichten können, um die neueste Software zu bekommen. Von der Ausstattung Essential an ist beim Duster ein Tempomat an Bord. Die Lichtautomatik ist bei allen Varianten Serie, und ein Notbremsassistent, Verkehrszeichenerkennung, Einparkhilfe, ein Spurhalteassistent sowie Müdigkeitserkennung sind verfügbar. Über eine Taste kann der Duster-Fahrer entscheiden, welche Assistenten sich während der Fahrt einmischen dürfen.
Einmal in Fahrt wechselt die Antriebstechnik je nach Fahrzustand automatisch vom Verbrenner- zum Elektroantrieb, ohne dass die Menschen im Duster den Wechsel bemerken. Der Duster Hybrid gehört zu den angenehmen Vertretern seiner Art und startet stets im Elektromodus. Beim Beschleunigen arbeitet die Antriebskombination nahtlos und dank der Rekuperation lässt sich das elektrische Fahren entsprechend verlängern. Der Duster gehört zu den akustisch zurückhaltenden Hybridmodellen. Und wenn es einmal beim Überholen schneller sein darf, bringt der E-Antrieb zusätzlichen Schub. Erst nach 130 km/h machen sich Windgeräusche bemerkbar. Bei 160 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Das Fahrwerk ist angenehm abgestimmt, schluckt die meisten Defizite der Infrastruktur. Lediglich kurze Bodenwellen machen sich bemerkbar. Der Duster ist kein Kurvenräuber, stellt den Menschen hinter dem Lenkrad aber nicht vor Probleme.
Neben dem Hybridantrieb kommt der neue Duster auch als TCe mit einem neuen 1,2-Liter-Turbodreizylinder plus 48 Volt-Starter-Generator. Die Kraftübertragung übernimmt ein angenehm schaltendes Sechsganggetriebe. Diese Variante lässt sich auch mit einem Allradantrieb kombinieren. Im Gelände zeigt der Duster seine robusten Qualitäten, wobei der Fahrer von der Terrain Control unterstützt wird. Dabei stehen die Einstellungen Auto, Snow, Mud/Sand und Off-Road zur Wahl. Bei Auto verteilt das Getriebe die Leistung automatisch auf die Vorder- und Hinterachse, bei Snow greifen ESP- und Antischlupfeinstellungen, und Mud/Sand ist für wechselndes Gelände gedacht. Zusätzlich unterstützt die Bergabfahrhilfe den Menschen hinter dem Lenkrad. Bei einer kurzen Fahrt durch ein anspruchsvolles Gelände in Südspanien zeigte der Duster, dass er nicht nur die optischen Elemente eines Geländemodells besitzt, sondern echte Offroard-Eigenschaften mitbringt.
Als einziger europäischer Hersteller bietet Dacia seine Modelle auch mit Autogas an. Der Duster ECO-G 100 kommt auf einen Energievorrat von jeweils 50 Litern Gas und 50 Liter Benzin, was sich in eine Reichweite von bis 1300 Kilometern übersetzt.
Der Dacia Duster gehört auch in der dritten Generation zu den preiswerten Vertretern seiner Gattung. Die Preisliste beginnt bei 18.950 Euro. Die Allrad-Variante kostet mindestens 24.650 Euro und für die Hybrid-Variante wechseln 25.850 Euro den Besitzer. (cen/ww)
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Dacia Duster.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Dacia
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