Wortklauberei (56): Der Fortschritt hat seinen Preis

Es stimmt: China wirbelt die Auto-Welt durcheinander. So meldeten unsere Qualitätsmedien aus Peking am Donnerstag dieser Woche von der Auto-China, der vermutlich größten Automobilausstellung dieses Jahres, die Chinesen hätten jetzt eine Batterie mit 1000 Kilometer Reichweite. Also gewöhnen wir uns um: Kilometer (km) statt Kilowattstunden (kWh). Das ist auch viel einfacher, Kilometer kann man mit dem Maßband messen, Watt nicht.

Zweite Fake-Botschaft der erstaunlichen Batteriemeldung: Mit den 1000 Kilometern könne kein Verbrennungsmotor mehr mithalten. Dieselfahrer wird das wenigstens amüsiert, wenn nicht lautes Gelächter ausgelöst haben. Je nach Fahrweise und Modell schafft ein moderner Diesel das, wenn sein Fahrer es will oder er den größeren Tank bestellt hat. Aber auch mit einem 60-Liter-Tank ist er vergleichsweise gut dabei. Denn dessen Volumen fällt im Vergleich zu dem der 1000-km-Batterie genauso wenig ins Gewicht wie hunderten Extra-Kilogramm einer Batterie.

In vielen Bereichen unseres Verkehrs bietet die Elektromobilität große Vorteile. Das wird ihr einen bedeutenden Anteil am Verkehr der Zukunft bringen. Es wird geschehen. Da braucht es nicht solche Wortklaubereien wegen falsch verstandener chinesischer Pressemitteilungen. (cen)


Wenn Sie der Artikel für Ihr Medium interessiert, registrieren Sie sich bitte hier!
Dann können Sie den Artikel oder die Bilder und Videos herunterladen.


Bilder zum Artikel

Peter Schwerdtmann.

Peter Schwerdtmann.

Foto: Auto-Medienportal.Net