Kia EV3: Aufbruch in eine neue Klasse

Kia hat ehrgeizige Ziele. Bis zum Jahr 2030 plant der koreanische Konzern, den Absatz seiner Elektromobile auf 1,6 Millionen Exemplare pro Jahr zu steigern und wird daher in den kommenden Jahren 15 Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. Im kommenden Jahr wird zudem die Produktion von Elektrofahrzeugen in Europa beginnen. Mit dem EV3 rollt jetzt der erste Vertreter im Kompaktsegment auf den Markt, der Elemente vom vielfach ausgezeichneten Flaggschiff EV9 (unter anderem „World Car of the Year) übernimmt und wie ein „kleiner Bruder“ des großen SUV vorfährt.

„Die Elektromobilität gibt uns neue Freiheiten, und das ist für einen Designer besonders spannend. Das gilt vor allem für die Proportionen. Wir haben beim EV3 einen größeren Radstand und kürzere Überhänge vorne und hinten, was für das Design immer wünschenswert ist“, erklärt der für das Außendesign verantwortliche Kreative David Hart. Und: „Wir können bei Elektrofahrzeugen die Windschutzscheibe weiter nach vorne schieben und so neue Proportionen schaffen.“

Mit einem Radstand von 2,67 Meter erreicht EV3 den gleichen Wert wie der um 20 Zentimeter längere Sportage, was sich in einen großzügig dimensionierten Innenraum übersetzt. Kia nennt seine Formensprache „Opposites United“, wodurch, so die Definition, ein „Zusammenspiel aus positiven und emotionalen Elementen mit rationalen und logischen Faktoren“ entsteht. „Opposites United bedeutet für uns, neue Ansätze zu finden, die nicht den traditionellen Wegen zu folgen. Beim EV3 wählten wir deshalb zum Beispiel bei der Front die vertikale Ausrichtung der Scheinwerfer“, erklärt Hart.

Der EV3 passt sich mit seinem Design nahtlos in die Formensprache der Modellpalette ein. Die nach hinten abfallende Dachlinie bringt eine gewisse Dynamik in die Karosserie, die Frontpartie übernimmt die Gestaltung des größeren EV9, und die 19-Zollräder in den eckig geformten Radkästen sowie die Frontpartie mit ihren vertikalen Scheinwerfern gehören zu dem selbstbewussten Auftritt des bisher kleinsten Elektromodells der Marke. Die Feinarbeit der Aerodynamiker ergibt einen cw-Wert von 0,267.

Auch der Innenraum profitiert von den Möglichkeiten der Elektromobilität. „Der flache Boden gibt uns viel Freiheiten vor allem im Bereich der Mittelkonsole. Deshalb konnten wir dort einen kleinen Ausziehtisch platzieren“, erklärt der für das Innenraumdesign verantwortliche Eunsung Choi. „Das ist übrigens mein Lieblingselement. Wir haben ganz bewusst die Wohnzimmeratmosphäre im Innenraum ausgeweitet. Die Elektromobilität gibt uns viele Möglichkeiten, neue Innenräume zu gestalten. Bei Kia sind die Designer herausgefordert, neue Elemente zu entwickeln, die wir in der Zukunft sehen werden.“

Beim EV3 schufen die Kreativen einen Innenraum, der neben dem originellen Ausziehtisch in der Mittelkonsole und den neuen Sitzen großzügige Abmessungen für den Menschen hinter dem Lenkrad und seine maximal vier Passagiere, die man so in der nächsthöheren Klasse findet. Auch im Fond herrschen angenehme Raumverhältnisse. Der Gepäckraum erreicht 460 Liter und lässt sich auf 1250 Liter vergrößern. Zusätzlich bietet eine 25 Liter große Ablage unter der Fronthaube Raum für das Ladekabel.

Zwischen den beiden 12,3 Zoll messenden Bildschirmen befindet sich ein weiterer 5,3 Zoll großer Monitor für die Steuerung der Klimatisierung. Erfreulicherweise lassen sich viele Funktionen über Tasten am Lenkrad und unterhalb der Bildschirme steuern. „Wir haben untersucht, wie oft welche Schalter benutzt werden und wie wichtig sie sind, und deshalb haben wir die Tasten für die häufig benutzten Einstellungen beibehalten“, erklärt Eunsung Choi. Für das Armaturenbrett und die Türverkleidungen verwendet Kia recycelte Materialien. „Für die Innenraumdesigner“, so Eunsung Choi, „ist es sehr wichtig, immer an Recyclingmaterialien zu denken.“

Für den Antrieb wählten die Kia-Entwickler einen 150 kW (204 PS) starken Elektromotor, der die Vorderräder antreibt. Die Energieversorgung übernimmt in der Topversion eine 81,4 kWh große Batterie, die eine Reichweite von 600 Kilometern ermöglichen soll. Der kleinere Akku (58,3 kWh) kommt auf eine Reichweite von 410 Kilometern. Der Kia EV3 mutiert dank der Möglichkeit des bidirektionalen Ladens unterwegs zu einem Energiespender für elektrische Gerätschaften, und außerdem kann er so bei Bedarf auch die Stromversorgung für das Eigenheim unterstützen oder Strom ins öffentliche Netz laden. An der Schnellladestation vergehen rund 30 Minuten, verspricht Kia, bis der EV3 von zehn auf 80 Prozent aufgeladen ist.

Auch in der Abteilung Assistenzsysteme orientiert sich der EV3 am großen EV9 und kommt mit einem vollständigen Angebot zu den Kunden. So unterstützen die digitalen Helfer den Fahrer unter anderem beim Spurwechsel, helfen Kollisionen zu verhindern, und die intelligente Geschwindigkeitsregelung hält das einmal eingestellte Tempo sowie den Abstand zum Vorausfahrenden und verringert automatisch die Geschwindigkeit vor Kurven. Natürlich kann die Software des EV3 „over the air“ aktualisiert werden, und das heimische Smartphone kann zum digitalen Schlüssel für bis zu sieben Nutzer umgerüstet werden.

Der EV3 wird gegen Ende des Jahres auf den deutschen Markt rollen. Deshalb ist die Preisliste für das Modell noch nicht gedruckt. Vermutlich werden die Preise bei rund 35.000 Euro beginnen. (cen/Walther Wuttke)


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Kia EV3 GT-line.

Kia EV3 GT-line.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Kia


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